Hinata oder: wer schön stricken will muß leiden (ein bißchen)

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Eigentlich hatte ich für den Herbst ganz andere Strick-Pläne. Aber schon als ich Hinata das erste Mal auf dem Cover des Maschenfein-Buchs sah, ahnte ich, dass ich irgendwann schwach werden würde. Leichte, durchlässige Wolle gepaart mit einer geometrischen Dreiecks-Konstruktion - mit dieser Mischung war ich leicht zu überzeugen.

Die passende Farbkombination war zum Glück nicht schwer zu finden: Ich wollte es ähnlich kontrastreich wie im schwarz-weißen Originalentwurf, aber etwas weniger hart. Da ich ohnehin sehr viel mit Grau stricke, war die Kombination aus Dunkelgrau und Rosa recht naheliegend...


Beim Stricken selbst hatte ich auch einen guten Start. Das Muster ist schnell eingeprägt und wer es einmal verinnerlicht hat, braucht auch nicht mehr viel zu zählen.

Da das Tuch von der Spitze aus gestrickt wird, wurden die Reihen nach den ersten Muster-Wiederholungen langsam länger. Und länger. Und länger. Wie viele Wiederholungen sollen es insgesamt werden? Neun? Was hab ich mir nur dabei gedacht?
Nach einer Weile habe ich auf Reisen nichts anderes mehr zum Stricken mitgenommen, aufs Yarncamp hat mich zum Beispiel nur Hinata begleiten dürfen. (Zurückgekommen bin ich dank Goodie Bag allerdings auch mit einem angestrickten Yarncamptuch...). Aber ich wurde und wurde nicht fertig. Immer mal wieder habe ich dann auch noch Fehler ins Tuch gestrickt. Doppelt ärgerlich bei so einem feinen Mohair-Gemisch - ribbeln ist da einfach keine Freude und ich finde, die Spuren bleiben sichtbar...

Nach sechs Musterwiederholungen war Hinata schon ein ganz schönes Ungetüm - als Reisebegleitung definitiv ungeeignet - und so habe ich beschlossen, unsere gemeinsame Zeit vorzeitig zu beenden. Erstaunlicherweise bin ich trotzdem auf die korrekten Maße bzw. sogar noch darüber gekommen! Die lange Seite misst nach dem Spannen bei mir 250 cm, einen halben Meter mehr als in der Anleitung, und von der Spitze bis zur Mitte liege ich mit 87 cm auch total im Soll. Ich muss wohl sehr viel lockerer stricken als die Teststrickerin. Wobei ich zugeben muss, dass ich vorher auch keine Maschenprobe gemacht hatte. Ich hoffe, Maschenproben-Maniac Marisa wird es mir nachsehen!


Jetzt, wo Hinata fertig ist, bin ich auch wieder versöhnt: Das Tuch ist wunderschön und das Stricken hat Spaß gemacht - man darf halt nur keine Deadline haben oder Fehler machen.
Lange Reihen werden wohl trotzdem nie meine dicksten Freunde. Geht's Dir ähnlich oder gehörst Du eher zum Team Jelängerjelieber?
xoxo Katha

Hinata von Marisa Nöldeke/Maschenfein
59 g Drops Kid-Silk in Aschgrau (#22) und 55 g Drops Kid-Silk in Rosa (#04)
Nadelgröße 5 / US 8
I formed a love-hate relationship with Hinata. While knitting this shawl, I remembered how much of my patience it takes to knit with mohair...but look at this gorgeous pattern - worth every stitch!

3 Kommentare:

  1. Ich mag keine langen Reihen - aber auch Tücher nicht, also ich trage sie nicht, mag lieber Schals. ;)

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  2. ich leide quasi mit, denn genau den status der langen reihe habe ich nun hier beim yarncamp-tuch, das ich (ein bißchen übermotiviert?)aus vier knäulen, statt nur 2en stricke...
    es zieht sich....sehr.
    allerdings muss ich ja nun sagen: es lohnt sich halt auch. sieht man ja an hinata - die sieht einfach toll aus!

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    1. Es lohnt sich echt: Meine mühsamsten Strick-Projekte mag ich (und trage ich) letztendlich meist am liebsten!Also halt duch beim Yarncamp-Tuch! ;-)

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