Hin und wieder kommt es tatsächlich vor, dass ich eine Stricknadelgröße benötige, die es in meiner ausufernden Nadel-Sammlung noch nicht gibt. Ärgerlich? Keinesfalls! Vielmehr ist das für mich ein fabelhafter Vorwand, spezielle Nadeln anzuschaffen, die ich ohnehin schon länger ausprobieren wollte.
Vor ein paar Wochen war es mal wieder so weit: 2,75er Nadeln dringend benötigt! Lange musste ich zum Glück nicht grübeln, was für Nadeln es werden sollten. Die Karbonz von KnitPro wollte ich ohnehin schon ewig ausprobieren, und nachdem ich sie in meiner Strickgruppe live in Augenschein nehmen konnte, war die Sache besiegelt... Die Nadeln bestehen aus Karbonfaser, diesem Hightech-Material, das auch für Flugzeuge, Raumschiffe und Hipster-Fahrräder verwendet wird. Das Material ist robust und gleichzeitig extrem leicht. Die Nadeln fühlen sich in der Hand eher warm und durch die glatte Oberfläche auch sehr gut an - einzig die Übergänge zu den Metallspitzen könnten noch ein bißchen perfekter sein. Dennoch strickt es sich mit den Karbonz sehr angenehm.

Ebenfalls von KnitPro ist das blaue Nadelseil auf dem Bild. An sich handelt es sich um ein ganz gewöhnliches Nylon-Seil für die austauschbaren Nadelspitzen des Herstellers. Nur, dass es die Seile jetzt farbkodiert gibt, also jede Länge in einer anderen Farbe. Ist das nicht ganz wunderbar? Wieso ist da denn vorher noch niemand drauf gekommen? (Oder gibt es das schon ewig und ich habe es nur nicht gemerkt?) Ich finde das irre praktisch! Jetzt muss ich nicht mehr lange durch meine Seile wühlen, um das kürzeste/längste/geeignetste zu finden...sondern kann mich einfach an den Farben orientieren.

Und weil die Mindestbestellmenge für den kostenlosen Versand erreicht werden wollte (...nie Verlegen um eine Ausrede), habe ich jetzt auch noch (sehr viele) neue Maschenmarkierer. Ich mag die simplen, birnenförmigen Sicherheitsnadeln und ganz besonders mag ich, dass ich jetzt so viele davon besitze, dass ich sie einfach auf sämtliche Projektbeutel und Täschchen verteilen kann, die bei mir so rumfliegen. Ab sofort sollte ich nie mehr nach Maschenmarkierern suchen müssen!

Erinnerst Du dich, was für Strick-Zubehör Du zuletzt gekauft hast? Und bist Du auch ein Fan von farbkodieren Stricknadeln- und seilen?
xoxo Katha
I try not to buy so much yarn at the moment (my stash seems to procreate all by itself). Knitting accessories are okay, though. Especially when they are as nice as my new Karbonz needles, simple stitch markers and this wonderful blue cable (it's color-coded!).
When knitting attacks...* das habe ich diesen Monat leider schon viel zu häufig gedacht! Es kommt mir vor, als hätten sich all meine Strickprojekte kleine Gemeinheiten ausgedacht, nur um mich zu ärgern! Aber keine Sorge, so schnell bin ich nicht klein zu kriegen!

Starten wir - ganz harmlos - mit dem kleinen Harry Hairy Head. Der griesgrämige Kerl ist mir prinzipiell supersympatisch - genauso wie die restliche Sippe aus Donna Wilsons "Odd-Bod Bunch" (ist immerhin schon das dritte Mal, dass ich ein Kuscheltier aus dem Buch stricke). Das Stricken lief auch wie am Schnürchen. Aber als es dann an die Gesichtsstickerei ging...diese Art von Fleißarbeit ist einfach nicht mein Ding! Und dann beiße ich mich brav da durch, nur damit mir auf dem ALLERLETZTEN Meter die Füllwatte ausgeht! (Und glaub mir, ich hatte schon jeden Wollrest, den ich auftreiben konnte, in Harrys Bauch gestopft...)
Mittlerweile ist aber Watte-Nachschub besorgt und der haarige Harry zugenäht - Foto folgt!


Mein Unapologetic Sweater ist in den letzten Wochen schon ordentlich gewachsen. Das Stricken geht gut von der Hand und das Muster kann ich mittlerweile im Schlaf - was aber ganz offensichtlich nicht heißt, dass ich beim Stricken die Augen zu machen sollte. Denn schau mal, was hier passiert ist: Irgendwie bin ich im Muster verrutscht. Und das geht leider gar nicht! (Genauso wie das Ribbeln...ich hab mich da noch nicht rangetraut, aber bei dieser Wolle werde ich wohl etwas Gewalt anwenden müssen - das prokrastiniere ich lieber noch eine Weile.)


Reicht eigentlich mit nervigen Strick-Attacken, nicht wahr? Aber es gibt noch eine! Diese Woche habe ich ein Paar Vanilla Socks angeschlagen, weil ich ein kleines Projekt für eine Dienstreise brauchte. Ich schwöre, ich habe die ganze Zeit mit den selben Nadeln gestrickt und auch zwischendurch nicht die Technik gewechselt - zumindest nicht bewusst. Trotzdem sieht das Bündchen auf der zweiten Hälfte furchtbar aus, davor und danach ist aber alles tutti. Keine Ahnung, was da los war - aber das kann man beim Spannen noch korrigieren, stimmt's?


So, das war's nun aber wirklich...hat Dich der Mai denn bisher verschont oder wurdest Du auch schon von Deinem Gestrick attackiert?
xoxo Katha

*Der Ausspruch stammt ursprünglich aus dem Podcast der Knitmore Girls und fast jede Woche gibt es im Leben von Jasmin und Gigi neue knitting attacks. Sehr beruhigend, dass es auch anderen so geht...

Verlinkt mit Auf den Nadeln.
A month in knitting attacks...apparently, I'm dealing with some aggressive projects! (The other explanation - my permanent tiredness - seems rather improbable.) I'll let you know next month who'll win - the knitting or me!
London ist immer eine Reise wert - da sind wir uns einig, oder? Die Stadt hat so viel, was ich mag (großartige Museen, an jeder Ecke indisches Essen, ein fantastisches Ubahnnetz, wirklich ÜBERALL guten Schwarztee) - und durch die Brexit-Verwirrung ist auch der Pfund-Kurs ausnahmsweise mal nicht ganz so gruselig.




Ende April war es daher mal wieder Zeit für eine Stippvisite... what can I say? It was splendid! Mitgebracht habe ich einen Koffer voller Tee (für mich) und drei London-Tips (für Dich).


Stricken. 
Das wichtigste zuerst: Loop London. Bei meinem letzten London-Besuch war ich noch nicht soo strickverrückt, dieses Mal stand ein Besuch des legendären Wollgeschäfts aber ganz oben auf meiner To Do-Liste!
Was den Laden auszeichnet ist natürlich in erster Linie die exquisite Auswahl feiner Garne: Brooklyn Tweed, Ito, Madelinetosh, Quince & Co., Wollmeise und die herrliche Wolle von Woolfolk findet man im Sortiment, aber auch Garne von kleineren Firmen, britischen Herstellern und Handfärbern. Daneben findet man Bücher, einzelne Anleitungen und natürlich ganz viel Strickzubehör.
Der Laden ist wunderschön eingerichtet und macht einfach riesigen Spaß! Genauso übrigens wie die Camden Passage, die Gegend in Islington rund um Loop. Der Laden befindet sich nämlich in Gesellschaft vieler kleiner Boutiquen, Cafés...und zwei Pubs. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich meinen Mann dort eine Weile "abgestellt" - die Engländer trinken ja ohnehin bereits mittags ihr Pale Ale!

Adresse: Loop, 15 Camden Passage, Islington, London, N1 8E, www.loopknittingshop.com.






Essen. 
Das britische Essen hat ja einen traditionell schlechten Ruf, wir haben während dieses Trips allerdings ausnahmslos gut gegessen! Mit großen Abstand am besten und daher ganz klar meine Empfehlung für Dich sind die Steaks im Flat Iron. Achtung, für Vegetarier ist das leider nichts, denn auf der Karte gibt es wirklich nur ein Gericht: Steak. Dafür aber eins der besten, dass ich seit langem - vielleicht sogar je - gegessen habe! Auch die Beilagen (wir hatten Pommes, äh: Chips und das Tagesgemüse) und die Soßen (Bernaise und Peppercorn) waren allesamt Knaller! Der größte Knaller kommt aber noch: Für das Essen zahlt man je nach Beilage nur um die 14 GBP, was für ein gutes Steak in London ein Schnäppchen ist! Entsprechend voll sind die vier Flat Iron-Filialen auch (reservieren kann man nicht), aber das warten lohnt sich. Und falls Du jetzt immernoch nicht überzeugt bist: zum Nachtisch gibt's für jeden eine Kugel Salted Caramel-Eis aufs Haus!

Adresse: Flat Iron Steak, 17/18 Henrietta St, Covent Garden, WC2E 8QH, flatironsteak.co.uk/.


Rutschen.  
Super Blick über London + Kunstgenuß + Nervenkitzel: Für diese Kombi empfiehlt sich ein Besuch der längste Tunnelrutsche der Welt, die sich um den Aussichtsturm ArcelorMittal Orbit im Olympic Parc schlängelt. Dort kann man seit letztem Jahr nicht nur hochfahren, um die Aussicht zu genießen, sondern auch wieder runterrutschen - durch einen 178 Meter langen Tunnel, gestaltet vom Künslter Carsten Höller.
Am Eingang bekommt man Kopf- und Armschoner verpasst, was ich für reichlich übertrieben hielt...bis ich die ersten Meter in der Rutsche hinter mir hatte. Die 24 kmh, die man während der 40 Sekunden andauernden Rutschpartie erreichen kann, fühlen sich deutlich schneller an, und die 12 Kurven sind zum Teil ganz schön hart. Wem schon im Autoscooter schlecht wird, sollte sich die Rutsche vielleicht besser sparen, für alle anderen ist sie ein Riesenspaß! Die Tickets sollte man allerdings unbedingt vorab buchen, um Enttäuschungen zu vermeiden. Ein bißchen günstiger sind sie dann auch...

Adresse: ArcelorMittal Orbit, 3 Thornton Street, Queen Elizabeth Olympic Park, Stratford, London, E20 2AD, arcelormittalorbit.com/whats-on/the-slide/.

Warst Du schon mal in London? Was hat Dir dort besonders viel Spaß gemacht?
xoxo Katha
Recently, I got to spent a few days in London. Besides a suitcase full of tea I came home with some tips: where to knit, eat and slide in London...