Konkurrenz für Ravelry? Woolplace und Making Things

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Mag sein, dass ich voreingenommen bin, aber Ravelry ist schon sowas wie das Epizentrum des Strick-Universums, oder? So stark ist die Website, dass es andere virtuelle Strick-Communities oder Anleitungs-Anbieter nie so richtig mit ihr aufnehmen konnten oder wollten...

Seit Kurzem aber gibt es zwei neue Plattformen, die Ravelry sicher nicht ersetzen, aber vielleicht ganz gut ergänzen können.
Da wäre zum einen Woolplace. Die Plattform wurde im Oktober vom Garnhersteller Lana Grossa gelauncht und bietet Usern die Möglichkeit, sich zu vernetzen und ihre Projekte vorzustellen. Daneben gibt es auf der Website viele kostenlose Anleitungen aus dem Lana Grossa-Archiv, ergänzt durch einige exklusive Muster, zum Beispiel von Stine & Stitch.
Die Suche auf der Seite lässt sich leider (noch?) nicht sehr fein einstellen, so dass man nur wenige Suchkriterien miteinander kombinieren kann. Dadurch ist es weitaus zeitaufwendiger, gezielt nach Anleitungen zu filtern. Dafür bietet Woolplace Videotutorials zu bestimmten Techniken. Außerdem findet man im News-Bereich Interviews und Beiträge zu aktuellen Lana Grossa-Projekten.
Noch wirkt Woolplace ein bißchen unentschlossen, aber die Anmeldung ist kostenlos - es spricht also nichts dagegen, sich einfach anzumelden und zu schauen, wohin die Reise geht. Falls Du Dich anmeldest, komm mich doch mal dort besuchen!

Ebenfalls erst ganz kurz in der Welt ist die Making Things-App. Die Macher bezeichnen die App als "Netflix für Stricker*innen". Damit ist folgendes gemeint: Für einen monatlichen Beitrag von 12 USD (also in etwa so viel, wie ein Video Streaming-Abo kostet) erhält man Zugriff auf über 1.000 Strickanleitungen. Die Auswahl ist kuratiert, was in diesem Fall bedeutet, dass alle Anleitungen einen festgelegten Qualitätsstandard erfüllen. Und da sind wirklich schöne Modelle dabei: von Isabelle Kraemer, Hannah Fettig, Sopranoknits, Hey Mama Wolf und vielen anderen.
Was die App von anderen Mustersammlungen unterscheidet ist der Fakt, dass die Anleitungen nicht heruntergeladen und ausgedruckt werden können. Genau wie bei Streaming-Diensten besitzt man die Inhalte nicht, man leiht sie nur. Dafür bietet die App etliche Funktionalitäten, die es sehr bequem machen, nach einer digitalen Anleitung zu stricken: Man kann z.B. Teile der Anleitung highlighten oder sich Notizen machen, es gibt mehrere (Reihen)zähler und die Möglichkeit, seinen Strickfortschritt auf Charts zu kennzeichnen. Daneben bietet die Seite ebenfalls Video-Tutorials an.
Klingt für mich ziemlich spannend und wird demnächst auf alle Fälle ausprobiert - auch wenn auch hier die Suche noch ein echtes Manko ist. Da bin ich von Ravelry einfach verwöhnt und habe keine Lust, auf der Suche nach passenden Modellen ewig durch das Angebot zu scrollen...

Im Internet hört man derzeit kritische Stimmen, was das Vergütungssystem für die Designer anbelangt. Ich kann und will mir dazu kein Urteil bilden (Olive Knits hat einen lesenswerten Beitrag zum Thema verfasst, Sopranoknits teilt ihre Meinung zur Plattform in diesem Video), aber ich denke mir: Wenn viele namhafte Designer sich zur Teilnahme entscheiden, wird das System hoffentlich einigermaßen fair sein.

Sowohl Woolplace als auch Making Things sind modern designed und wirken sehr zeitgemäß - in der Beziehung haben sie Ravelry definitiv einiges voraus. Von der großen Vielfalt - Anleitungen, Garn-Datenbank, Foren und spezielle Funktionalitäten -, die Ravelry anbieten kann, sind sie aber beide weit (weiiiiit!) entfernt.
Konkurrenz für Ravelry sehe ich hier eher nicht...aber es geht ja auch nicht immer darum, wer Platzhirsch ist. Die Plattformen könnten eine spannende Ergänzung für die Strickszene werden - und das ist doch ziemlich cool!

Hast Du Dir Woolplace oder Making Things schon einmal angesehen? Was denkst Du darüber?
xoxo Katha

Werbung wg. Markennennung | Für diesen Beitrag habe ich weder von Lana Grossa noch von Making Things eine Gegenleistung erhalten; ich finde die zwei Plattformen einfach spannend.
Thou shalt not have other knitting platforms before me...is something, Ravelry would never say. Nevertheless, there have not been many competitors in the past. But recently, two new platforms - Making Things and Woolplace - entered the arena and I am excited to see how they will develop!

2 Kommentare:

  1. huhu katha,
    ich habe beide angebote ebenfalls neugierig beäugt, wobei mir "making things" nicht wirklich gefällt. zum einen finde ich es zu teuer, zum anderen stört mich, dass die anleitungen und features offline nicht verfügbar sind. blöd, wenn man im funkloch sitzt und keinen zugriff auf die anleitung hat, aber zeit zum stricken...

    woolplace krankt noch ein wenig an den verküpfungen (suche, modelle, projekte), aber das angebot an freien anleitungen - downloadbar ;) - finde ich richtig gut. mal sehen, wie sich da der community-gedanke noch entwickelt...

    und auf mein ravelry lass ich sowieso nix kommen ;) ich bin ja ravelry-nutzerin der ersten stunde und will es nie wieder missen. und seltsam: das layout finde ich vollkommen ok. lieber schnelle ladezeiten und richtig gut durchdachte möglichkeiten bei suchen und recherchen ;)

    liebe grüße in den sonntagabend!
    kiki

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    1. Making Things habe ich auch noch nicht selbst getestet, aber ich werde es sicher noch ausprobieren, wenn die Offline-Variante verfügbar ist - die soll nämlich bald kommen!
      Woolplace macht auf jeden Fall schon Spaß, aber Ravelry bleibt mein Online-Strickplatz Nummer 1. Ich hab übrigens auch nichts am Design zu meckern...aber ich weiß, dass das ganz viele Strickerinnen an der Seite stört.
      Liebe Grüße ;-*

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