Was sollte man bei 36°C im Schatten keinesfalls tun? Richtig, winterliche Stirnbänder aus Merinowolle stricken! Aber was sein muss, muss sein, ne? Und wer seine Strick-Skillz verbessern will, muss Opfer bringen...
(Ebenfalls nicht empfehlenswert im Hochsommer: Dicke Stirnbänder tragen. Selbst wenn’s nur fürs Foto ist.)
Vor Kurzem habe ich Dir ja von meinen
Knitting Goals für dieses Jahr erzählt. An erster Stelle auf der Liste stand
Colourwork... Ganz schön respekteinflößend, mit zwei Farben gleichzeitig zu stricken! Andererseits geht’s ja nur um Wolle, kein Grund sich verrückt zu machen! Also mutig voran! Zusätzlich motiviert hat mich das Learn-along-Knit-along vom
“Teaching your Brain to Knit”-Podcast, bei dem es darum geht, etwas Neues zu lernen, neue Techniken, neue Materialien, Hauptsache neu (läuft übrigens noch bis zum 1. August).
Zunächst habe ich mich nach einem geeigneten
Anfänger-Projekt umgesehen. Gelandet bin ich beim
“Dear Ear”-Stirnband aus einer älteren Ausgabe der Zeitschrift CUT (#12), die kostenlose Anleitung gibt’s
hier. (Übrigens: Kennst Du die
CUT? Mit Abstand meine allerliebste DIY-Zeitschrift, so unglaublich liebevoll gemacht. Und das Layout ist einfach grandios! Aber das nur nebenbei...)
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Strickmuster: Es besteht aus zwei länglichen Teilen und war ideal für meine Zwecke. Weil es ein überschaubares Projekt ist, weil das Animal-Muster kleine Fehler verzeiht – und weil man die Lektionen, die man beim ersten Teil gelernt hat, beim zweiten Mal direkt umsetzen kann! Ach ja: Und da die Teile flach gestrickt werden, kann man die Technik mit rechten und mit linken Maschen üben.
Nachdem die Wahl des Strickmusters getroffen war, habe ich mich mit der Stricktechnik befasst. Erstmal musste ich rausfinden, was ich da überhaupt stricken will: Jacquard, Fair Isle, Intarsien, Mosaik? Es gibt so viele Formen des Colourworks... bei
Tichiro habe ich eine interessante Definition gefunden, zumindest für den größten Teil dieser Begriffe. Fair Isle also! Dann schnell weiter zu youtube. Einige Videos habe ich mir zu Gemüte geführt, und jeder scheint das Fair Isle-Stricken ein bißchen anders anzugehen. Ich habe mich am Ende dazu entschieden, einen Faden in jede Hand zu nehmen und den Mix aus kontinentalem und englischen Strickstil zu stricken (
so sieht das aus). Einfach geht es mir immer noch nicht von der Hand, aber es funktioniert.
Und wie war’s jetzt?
Es war schwer. Es hat eeewig gedauert. Ich habe viele Fehler gemacht. Aber es hat auch SO. VIEL. SPASS. GEMACHT! In Zukunft stricke ich auf alle Fälle häufiger mit mehreren Farben. Dieses Gefühl, wenn man es dann doch schafft – unbezahlbar! ...und die Probleme mit der Fadenspannung bekomme ich dann auch noch in den Griff.
Da die Rückseiten beim fertigen Stirnband sowieso nicht zu sehen sind, habe ich die zwei Teile - zu Übungszwecken - etwas unterschiedlich gestrickt: Beim ersten Teil habe ich die Fäden lose mitgeführt, beim zweiten immer miteinander verwoben. Die zweite Variante ist noch zeitaufwändiger, dafür aber sehr gleichmäßig. Es ist auch leichter, die Fadenspannung konstant zu halten. Allerdings blitzt die Kontrastfarbe überall hervor, ideal ist das also auch noch nicht.
Ich hätte ja gerne noch ein paar Worte zur Wolle gesagt, aber für heute hast Du genug gelesen. Vielleicht ein andermal... Ich freu mich jetzt erstmal weiter an meinem fertigen Stirnband. #winteriscoming
Dear Ear von Dorothee Borck
80g Wooltwist Holy Merino in Nude und 54g Wooltwist Holy Merino in Lobster (je 100% Merinowolle)
Nadelgröße 3 / US 2.5
Und jetzt Du: Stichwort Colourwork – was fällt Dir dazu ein?
xoxo Katharina
The Learn-along-KAL hosted by the
“Teaching your Brain to Knit”-Podcast was the kick in the butt I needed to finally give colourwork a try. I picked out
a headband to be my first fair isle project - small, quick, manageable. What I learned? Fair Isle knitting takes practice. And it takes FOREVER. But: It’s also challenging and extremely rewarding. I had so much fun I’m thinking about my next colourwork project already! (I guess you can tell from my face in the last picture...)