Bald geht's wieder los - wir zählen die Tage runter bis Weihnachten ist. Seit ich erwachsen bin, geht der Dezember zwar immer viel zu schnell vorbei (auch ohne Wartezeit-Verkürzung in Kalenderform); trotzdem freue ich mich nach wie vor an hübschen Adventskalendern.


Mittlerweile bietet der Markt ja deutlich mehr als "nur" Bilder- und Schokoladenkalender. Hinter den Türchen finden sich da auch schon mal Tees, Kosmetika, Gewürze, Craft Beer, ja sogar Sexspielzeug. Natürlich gibt es bei all dieser Vielfalt auch etwas für den Handarbeits-Nischenmarkt. Wer schöne Garne hinter den 24 Türchen vorfinden will, muss sich allerdings oft schon im Sommer mit der Planung der Vorweihnachtszeit auseinandersetzen: Etliche Handfärber*innen bieten schöne Kalender mit Miniskeins an, die Bestellzeiträume sind aber längst abgeschlossen, wenn es draußen kälter wird und man sich geistig so langsam mit dem Thema beschäftigt.
Von den großen Garnherstellern gibt es meines Wissens gar keinen Adventskalender (Opal hat dieses Jahr keinen produziert und Addis Schoko-Kalender gibt es nicht im freien Verkauf), dafür hatte aber mein Lieblings-Wollgeschäft Wollen einen Lopi-Kalender im Angebot: in 24 Tagen zum Weihnachtspullover.

Wer nicht rechtzeitig bestellt hat (oder einfach nicht bereit war, die häufig extrem hohen Preise für einen Handfärber-Kalender hinzublättern), muss dennoch nicht leer ausgehen:
Online gibt es in diesem Jahr nämlich auch wieder ganz tolle Adventskalender für die Garn-Community! Und ich hab sie Dir ALLE zusammengestellt!

    Blogs und Podcasts

    Shops und Magazine


    Sag mir gerne Bescheid, falls noch ein Kalender fehlt! Die Liste wird fortlaufend erweitert.

    Bist Du auch ein Adventskalender-Fan und freust Du Dich genauso auf die Weihnachtszeit wie ich?
    xoxo Katha
    It's December! So...bring on the advent calendars! I have put together an exhaustive list for you so you don't need to look anywhere else to find the perfect (online) calendar for you. You're welcome!
    Wenn ich darauf zurückblicke, an was ich im November so alles gestrickt habe, bin ich selbst überrascht – für meine Verhältnisse waren das eine ganze Menge Projekte, von denen vier auch fertig geworden sind! Der November ist aber auch einfach ein guter Strickmonat…wenn es draußen ungemütlich ist, macht es gleich doppelt Spaß, die Abende strickend auf der Couch zu verbringen!^^

    Mit dem Ess Shawl werde ich sicherlich noch länger beschäftigt sein, ich hab es aber auch nicht eilig. Das Tuch soll riesig werden und da von der langen Seite gestrickt wird, kommt man anfangs nur schleppend voran. Ich bin mir aber sicher, dass das Ergebnis es wert sein wird, auch weil mir die Garnkombination aus Orange mit Orange (und ein bißchen Braun-Rot-Blau) so gut gefällt. Ich hoffe nur, dass das Garn reichen wird…wobei ich im Notfall zumindest noch die Maschenproben-Handstulpen zum Ribbeln hätte.

    Anleitung: Ess von Anna Maltz, Garn: Blend in „Gänsefüßchen“ von Rohrspatz & Wollmeise mit Austermann Caleido Lace in #104, Reihenzähler: selbstgebastelt.

    Umso schneller war ein kleiner Teststrick für Making Stories fertig…mit einer Deadline im Nacken klappt es sogar bei mir mit dem monogamen Stricken! Über das Projekt selbst kann ich noch nichts erzählen, dafür aber über die Wolle: Gestrickt habe ich mit dem Original-Garn aus der Anleitung, Light Fingering von Fleece & Harmony. Das Garn kommt von Prince Edward Island, einer Insel im Osten Kanadas. Dort wird es von zwei Schwestern produziert, alles lokal und so nachhaltig wie möglich. 


    Fleece & Harmony Light Fingering besteht aus 60% Lamm- und 40% Schafswolle und hat auf 100g eine Lauflänge von 304m. Das Garn ist eher rustikal, sprich: etwas rauher. Ich mag solche Garne durchaus, verwende sie allerdings nicht für Schals oder Mützen. Ein Pullover oder Fäustlinge aus Light Fingering (am besten noch mit Thrums) kann ich mir dagegen sehr gut vorstellen.

    Ebenfalls flott konnte ich die zweite #ovargrünesocke fertigstellen. Auch hier gab es eine Deadline (die ganz schnellen Sockenstricker können noch bis zum 1.12. ihre Spenden an ovarsh.de senden) – viel entscheidender war in diesem Fall aber mein neuster Skill: Ich kann endlich im Kino stricken, zumindest Runden in glatt rechts. Stinos strahlen dadurch einen völlig neuen Reiz aus!
    Service-Info: 25km/h hat Überlänge, das hätte sogar für richtig große Füße gereicht. 

    Anleitung: Socktober 2018 von Tanja Steinbach, Garn: von Wolle Rödel Sport- und Strumpfwolle Marathon Stretch in #15843.

    Das dritte Projekt, das ich in diesem Monat beenden konnte, ist ein Dreieckstuch in Kindergröße, ganz simpel in Perlmuster mit Tassels an allen drei Ecken. Für die Tassels habe ich das erste Mal das Tasselinchen von Schachenmayr* ausprobiert und ich muss sagen: gar nicht mal schlecht. Fummelig ist es zwar immernoch, aber man kann damit zwei identische Tassels auf einen Streich herstellen. Also quasi nur noch halb so fummelig!^^


    Anleitung: Say Wool Be There Baby Bandana von Wool and the Gang, Garn: Skudderia Fine Merino Sock 6-fach

    Ebenfalls im Perlmuster habe ich einen Cowl gestrickt. Da der ein Geschenk für eine liebe Kollegin wird, habe ich mich ganz nach ihren Bedürfnissen gerichtet:
    • Das Garn sollte möglichst tierfrei sein, da sie vegan lebt - eine super Gelegenheit, ein Garn aus meinem Stash mit hohem Poly-Anteil zu verarbeiten. Ich stricke mittlerweile nämlich am liebsten 100% Poly-frei...außerdem ist Stash-Garn natürlich extra-nachhalting, da nichts Neues gekauft werden musste. 
    • Da meine Kollegin viel Fahrrad fährt, sollte der Cowl eng am Hals anliegen, gleichzeitig aber über die Ohren reichen. Daher habe ich eine ungewöhnliche Form mit "Ausschnitt" fürs Gesicht gewählt. Wenn die Kollegin vom Fahrrad absteigt, klappt sie die Seiten einfach zu einem kleinen Kragen runter. 

    Anleitung: Frei Schnauze, Garn: Schachenmayr Fashion Lova in #87 Beige Orange.

    Aktuell stricke ich an Pawli, einem Islandpullover. Die Anleitung stammt von den drei strickr-Jungs aus Berlin. Das Set habe ich schon vor einiger Zeit geschenkt bekommen, dieses Projekt war also überfällig! Für einen Inslandpullover ist das Design sehr reduziert - nur zweifarbig und mit sehr flächigem Muster - und wirkt dadurch, wie ich finde, sehr modern.


    Ich komme erstaunlich schnell voran, so dass ich guter Dinge bin, den Pullover dieses Jahr auch noch tragen zu können! Und dann wollen wir mal sehen, ob ich wirklich hart genug bin für Lettlopi oder ob das Garn mir am Ende doch zu kratzig ist...

    Zwischendurch arbeite ich auch immer wieder an einem Korb, der neben der Couch stehen und meinen Strickplatz komplettieren soll. Dafür greife ich ausnahmsweise mal zur Häkelnadel, weil sich daraus einfach ein dichteres Gewebe herstellen lässt.


    Ich verwende Luxus Macaroni von hobbii* (93% recycelte Baumwolle, 7% Polyester), ein richtig dickes Textilgarn, das dennoch angenehm weich ist. Trotzdem geht es ganz schön auf die Finger, derart dickes Garn zu verarbeiten, daher dauert die Fertigstellung länger als gedacht. Aber ich hab es ja nicht eilig...

    Hattest Du im November auch so viel Strick-Mojo? Woran hast Du besonders gerne gearbeitet?
    xoxo Katha

    *Werbung/PR-Sample. Die Produkte wurden mir von Schachenmayr bzw. hobbii.de kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.

    Verlinkt bei Maschenfein
    Regarding my knitting, November was a super productive month. (Actually, every month I finish more than one project is "super productive" in my book...) My most fun project is still on the needles, though: I love love love knitting on my Ess shawl, although the marlisle technique still takes me forever. But the shawl is going to be glorious!
    Laut chinesischem Horoskop wird 2019 das Jahr des Schweins, eigentlich müsste es aber das Jahr des Schafes werden - immerhin gibt es nächstes Jahr gleich drei Kalender extra für Stricker*innen! 

    Zwei davon habe ich Dir bereits vorgestellt (am Ende dieses Beitrags findest Du die entsprechenden Links), schauen wir uns jetzt mal die Nummer 3 an: 


    Stricken 2019. Mein Wochenplaner ist von Marisa Nöldeke erdacht worden (wer mit ihr und ihrem Maschenfein-Universum vertraut ist, hat es vielleicht schon am Kalender-Einband erkannt #teamblau).  

    Im Vordergrund steht hier ganz klar der Strick-Content. Das merkt man direkt, wenn man den Kalender aufblättert, zum Beispiel wenn nach der regulären Jahresübersicht eine Jahresübersicht für die geplanten Strickprojekte folgt. Oder dem eigentlichen Kalenderteil viele Seiten für Notizen zu den eigenen Strickprojekten vorangestellt sind. Mit jeweils einer Doppelseite pro Projekt hat man hier genügend Platz, um alle Anpassungen zu notieren. 
    Auch eine Seite zum Festhalten der eigenen Maße und ein paar hilfreiche Tips zum Maßnehmen und zur Pflege seiner Strickstücke sind am Beginn des Kalenders untergebracht.


    Erst ab Seite 50 beginnt dann das Kalendarium. Die Woche ist jeweils auf einer Doppelseite angeordnet, in der unteren Hälfte gibt es Platz für Notizen. Außerdem ist auf vielen Seiten ein nützlicher Strick-Tip abgedruckt. Die Gestaltung des Kalenders ist liebevoll-verspielt, auf den Kalenderseiten verteilt findet man überall kleine Zeichnungen.


    Eine tolle Idee ist das Musterpapier am Ende des Kalenders, das man nutzen kann, um eigene Zählmuster und Farbvarianten auszuprobieren. 

    Auch super sind die Maschenproben-Tags zum Heraustrennen, die man in der Mitte des Kalenders findet. Der Druckerei ist hier leider ein Fehler unterlaufen (die Tags sind verdruckt). Das ist aber gar kein Drama, im Gegenteil: Wie ich gehört habe, wird es die Tags als Entschädigung demnächst kostenfrei zum Download geben - super, oder? Wer will kann sich dann gleich einen Riesenvorrat anlegen!

    Fazit

    Während Martina Behms Planer ein Kalender mit Strick-Seiten ist, ist Marisa Nöldekes Variante eher ein Strick-Notizbuch mit Kalender-Teil. Was ich damit sagen möchte: Bei Stricken 2019 stehen ganz klar die Projektseiten, Maßtabellen und dergleichen im Vordergrund. Die Notizseiten sind Projekten und Zählmustern vorbehalten. Wer ein Notizbuch für die eigenen Projekte sucht und mit wenigen Kalenderseiten auskommt, sollte hier zugreifen. 
    Wer seinen Kalender dagegen wirklich viel für die Wochenplanung nutzt und die Strickseiten eher als Add-On betrachtet, könnte sich stattdessen lieber den strickmich!-Planer ansehen.

    Ich als Hardcore-Kalendernutzerin brauche zwar noch ein paar mehr Seiten für meine (un-wolligen) Listen, das heißt aber nicht, dass der maschenfeine Strickkalender nicht gut gelungen wäre. Falls Du Deinen Kalender vor allem dafür verwendest, Notizen zu Deinen Strickprojekten niederzuschreiben, könnte dieser genau das Richtige für Dich sein!
    xoxo Katha

    Marisa Nöldeke: Stricken 2019. Mein Wochenplaner, EMF Verlag 2018, 208 S., Maße: 18,6 x 13,4 cm, ISBN 978-3-86355-988-5, 17,99 EUR, erhältlich z.B. hier.

    Hier meine Rezension zum Strickplaner 2019 von Martina Behm. 
    Meine Vorstellung des Bullet Diary Stricken findest Du hier

    Werbung. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar kosten- und bedingungslos vom EMF Verlag zur Verfügung gestellt.
    The next year HAS to be the year of the knitter, judging from all the knitting calendars on the market. And all of them are pretty cool. I mean... the blue and gold cover print says it all!
    Mag sein, dass ich voreingenommen bin, aber Ravelry ist schon sowas wie das Epizentrum des Strick-Universums, oder? So stark ist die Website, dass es andere virtuelle Strick-Communities oder Anleitungs-Anbieter nie so richtig mit ihr aufnehmen konnten oder wollten...

    Seit Kurzem aber gibt es zwei neue Plattformen, die Ravelry sicher nicht ersetzen, aber vielleicht ganz gut ergänzen können.
    Da wäre zum einen Woolplace. Die Plattform wurde im Oktober vom Garnhersteller Lana Grossa gelauncht und bietet Usern die Möglichkeit, sich zu vernetzen und ihre Projekte vorzustellen. Daneben gibt es auf der Website viele kostenlose Anleitungen aus dem Lana Grossa-Archiv, ergänzt durch einige exklusive Muster, zum Beispiel von Stine & Stitch.
    Die Suche auf der Seite lässt sich leider (noch?) nicht sehr fein einstellen, so dass man nur wenige Suchkriterien miteinander kombinieren kann. Dadurch ist es weitaus zeitaufwendiger, gezielt nach Anleitungen zu filtern. Dafür bietet Woolplace Videotutorials zu bestimmten Techniken. Außerdem findet man im News-Bereich Interviews und Beiträge zu aktuellen Lana Grossa-Projekten.
    Noch wirkt Woolplace ein bißchen unentschlossen, aber die Anmeldung ist kostenlos - es spricht also nichts dagegen, sich einfach anzumelden und zu schauen, wohin die Reise geht. Falls Du Dich anmeldest, komm mich doch mal dort besuchen!

    Ebenfalls erst ganz kurz in der Welt ist die Making Things-App. Die Macher bezeichnen die App als "Netflix für Stricker*innen". Damit ist folgendes gemeint: Für einen monatlichen Beitrag von 12 USD (also in etwa so viel, wie ein Video Streaming-Abo kostet) erhält man Zugriff auf über 1.000 Strickanleitungen. Die Auswahl ist kuratiert, was in diesem Fall bedeutet, dass alle Anleitungen einen festgelegten Qualitätsstandard erfüllen. Und da sind wirklich schöne Modelle dabei: von Isabelle Kraemer, Hannah Fettig, Sopranoknits, Hey Mama Wolf und vielen anderen.
    Was die App von anderen Mustersammlungen unterscheidet ist der Fakt, dass die Anleitungen nicht heruntergeladen und ausgedruckt werden können. Genau wie bei Streaming-Diensten besitzt man die Inhalte nicht, man leiht sie nur. Dafür bietet die App etliche Funktionalitäten, die es sehr bequem machen, nach einer digitalen Anleitung zu stricken: Man kann z.B. Teile der Anleitung highlighten oder sich Notizen machen, es gibt mehrere (Reihen)zähler und die Möglichkeit, seinen Strickfortschritt auf Charts zu kennzeichnen. Daneben bietet die Seite ebenfalls Video-Tutorials an.
    Klingt für mich ziemlich spannend und wird demnächst auf alle Fälle ausprobiert - auch wenn auch hier die Suche noch ein echtes Manko ist. Da bin ich von Ravelry einfach verwöhnt und habe keine Lust, auf der Suche nach passenden Modellen ewig durch das Angebot zu scrollen...

    Im Internet hört man derzeit kritische Stimmen, was das Vergütungssystem für die Designer anbelangt. Ich kann und will mir dazu kein Urteil bilden (Olive Knits hat einen lesenswerten Beitrag zum Thema verfasst, Sopranoknits teilt ihre Meinung zur Plattform in diesem Video), aber ich denke mir: Wenn viele namhafte Designer sich zur Teilnahme entscheiden, wird das System hoffentlich einigermaßen fair sein.

    Sowohl Woolplace als auch Making Things sind modern designed und wirken sehr zeitgemäß - in der Beziehung haben sie Ravelry definitiv einiges voraus. Von der großen Vielfalt - Anleitungen, Garn-Datenbank, Foren und spezielle Funktionalitäten -, die Ravelry anbieten kann, sind sie aber beide weit (weiiiiit!) entfernt.
    Konkurrenz für Ravelry sehe ich hier eher nicht...aber es geht ja auch nicht immer darum, wer Platzhirsch ist. Die Plattformen könnten eine spannende Ergänzung für die Strickszene werden - und das ist doch ziemlich cool!

    Hast Du Dir Woolplace oder Making Things schon einmal angesehen? Was denkst Du darüber?
    xoxo Katha

    Werbung wg. Markennennung | Für diesen Beitrag habe ich weder von Lana Grossa noch von Making Things eine Gegenleistung erhalten; ich finde die zwei Plattformen einfach spannend.
    Thou shalt not have other knitting platforms before me...is something, Ravelry would never say. Nevertheless, there have not been many competitors in the past. But recently, two new platforms - Making Things and Woolplace - entered the arena and I am excited to see how they will develop!