Mittlerweile habe ich verstanden, dass es durchaus sinnvoll sein kann, seine Strickstücke nach Fertigstellung zu befeuchten, in Form zu spannen und trocknen zu lassen. 
Das mache ich tatsächlich mit all meinen Stricksachen - mit einer Ausnahme: Socken. Die werden am Fuß gespannt, und zwar trocken!

Daher hatte ich bislang auch keinen Bedarf an Sock Blockers, sockenförmigen Holz- oder Metallformen, die dabei helfen, die feuchten Strümp in Form zu bringen.
Aber neulich wollte ich dann doch gerne welche, zum Fotografieren (jaja, Instagram made me do it...). Aber dafür Geld ausgeben? Nicht nötig, wenn man einen Kleiderbügel zur Hand hat!


Falls Du auch einen Sock Blocker basteln möchtest, schnapp Dir einen einfachen Drahtkleiderbügel (so einen, wie man ihn von der Reinigung bekommt) und leg los. Weitere Hilfsmittel oder eine besondere Bastel-Begabung sind nicht notwendig.


Schritt 1: Finde die Mitte der langen Bügelseite und ziehe den Bügel nach unten, so dass ein Rhombus entsteht.


Schritt 2: Ein Schenkel des Rhombus definiert die Fußlänge des zukünftigen Sock Bockers. Vom anderen teilst Du ein Paar Zentimeter ab, um die Breite festzulegen. Dann biegst Du eine Ecke des Rhombus zur Mitte.


Schritt 3: Passe auch im oberen Teil die Breite Deines Sock Blockers an, indem Du die Partie rund um den Kleiderhaken etwas nach außen biegst. 


Schritt 4: Jetzt muss der Sock Blocker nur noch ein wenig zurechtgebogen werden. Fertig!

Erzähl mal: Spannst Du Deine Socken?
xoxo Katha
I'm usually not blocking my socks (too much effort), but I recently needed a pair of sock blockers for a picture I had in mind. Cheap as I am, I searched for a way to make them myself. Turns out all you need is a clothes hanger...and this little tutorial.
Steigt die Alte jetzt wirklich mit einem Kommentar über das Wetter in den Blogpost ein???
Ja, das tut sie! Immerhin ist es im April ENDLICH Frühling geworden. Und eine Woche später dann Sommer. (Und jetzt schon wieder Herbst.)

Und genauso wechselhaft wie das Aprilwetter waren in den letzten Wochen auch meine Strick-Vorlieben. Anfang des Monats habe ich in einer alpinen Holzhütte noch vor dem Kachelofen gesessen und an einer Strickjacke gearbeitet, letzte Woche war mir bei sommerlichen Temperaturen natürlich viel eher nach einem neuen Leinen-Projekt. Die Konstante dazwischen: Socken, Socken, Socken...


Mein Pieceful-Cardigan ist IMMERNOCH nicht fertig. Dabei fehlt jetzt wirklich nicht mehr viel. Aber ich tue mich nach wie vor sehr schwer, monogam zu stricken. Zum Glück kann ich in anderen Bereichen des Lebens mehr Selbstbeherrschung aufbringen...


Fertig geworden sind dafür ein paar kleinere Projekte: Der "Pucksack des Grauens" (so getauft, weil das Stricken unfassbar öde war), die wunderschönen Fluorite-Socks (gestrickt aus den Strickfuchs-Minis, die ich aus Leipzig mitgebracht hatte) und 50% eines Socken-Teststricks, von dem ich an anderer Stelle sicherlich noch einmal mehr berichten werde.


Als das Wetter dann mit einem mal so schön wurde, wollte ich plötzlich unbedingt ein neues Sommertop anschlagen. Ich habe Ravelry durchstöbert und in meinem Stash gewühlt...um dann festzustellen, dass ich aus dem letzten Spätsommer noch ein Projekt "übrig" hatte, an dem bislang nur 10 cm gestrickt worden waren! Das kurzärmelige Top Catchfly ist genau das richtige für meine aktuelle Stricklaune und das fliederfarbene Garn, das ich gemeinsam mit ein wenig goldgelbem Leinen verstricke, schreit in all seiner Pastelligkeit doch förmlich "Früüüühling".


Strickst Du auch so eine aprilwettrig-bunte Mischung? Und welche UFOs aus dem letzten Jahr hattest Du schon ganz vergessen?
xoxo Katha

Verlinkt bei Maschenfein
Is "April weather" a German thing? Or do you know this term for describing unpredictable weather that can go from sunshine to rain to hail to sunshine within a few hours (as it does in Germany in the month of April)?
Anyhow, my knitting projects have been just as unsteady this month as the weather...though I have to admit that the one thing has hardly anything to do with the other (#polygamistknitter).
Stricken und Serien-Gucken hat sich bei mir als gute After Work-Combo bewährt. Blöd nur, wenn die Serie so spannend ist, dass sie einen vom Stricken ablenkt...dies nur als Warnung - Bad Banks solltest Du Dir trotzdem anschauen!*

Zugegeben, es geht um die Finanzbranche - die schreckt viele ja eher ab! Vermutlich also nicht unbedingt der Stoff, aus dem Serien-Träume gemacht sind. Aber Finanzgeschichten können auch richtig spannend sein, das hat schon der Film The Big Short bewiesen...


Worum geht's? 
Die Handlung kreist um die junge Bankerin Jana Liekamp (gespielt von Paula Beer), die nach einem Rauswurf bei der Luxemburger "Crédit International Financial Group" dank der Hilfe ihrer ehemaligen Chefin bei der größten Privatbank Deutschlands anheuert.
Liekamp will jetzt richtig Karriere machen und ist bereit, dafür ihre Beziehung, ihre Gesundheit und ihre Werte aufs Spiel zu setzen. Die Ex-Chefin will Insider-Informationen und ist bereit, dafür über Leichen zu gehen...

Nicht zufällig erkennt man in dem Finanzinstitut, das im Mittelpunkt der Serie steht, Parallelen zur Deutschen Bank. Vielleicht hast Du es mitbekommen; die Deutsche Bank muss gerade auf Anfrage der EZB prüfen, was es kosten würde, aus dem Investment-Geschäft auszusteigen...da wirkt so eine Serie erschreckend aktuell!.

Bad Banks, übrigens eine Co-Produktion von ZDF und Arte, ist aber auch noch aus anderen Gründen sehr sehenswert: Die Serie ist aufwendig produziert, die Dialoge sind glaubwürdig, die Schauspieler nerven kaum, der Plot ist richtig spannend. Also ganz anders als der Durchschnitts-Tatort. Besonders schön: Die vielen interessanten, starken Frauenrollen, die das Drehbuch vorgesehen hat - das gibt es für meinen Geschmack viel zu selten.
Und noch eine Randbemerkung: So gut wie in Bad Banks sah Frankfurt noch nie aus (und ich habe jahrelang dort gelebt)!

Snack zur Serie: Stilecht wären wohl Koks und Cocktails, als rauschmittelfreie Alternative empfehlen sich Frühlingsrollen vom Asia-Lieferdienst.
Strick-Empfehlung: Das Projekt sollte simpel sein - wie wäre es mit einem unaufgeregten Paar Socken? - denn bei den ganzen Begriffen aus der Bankenwelt muss man ein bißchen aufpassen. Und Untertitel gibt es bei Arte-Beteiligung natürlich zwangsläufig auch zu lesen!
Wermutstropfen: Jana Liekamp soll erst 25 sein? Sorry, aber das ist die einzige Stelle in der Serie, die ich so richtig unglaubwürdig finde!

Hast Du Bad Banks schon geguckt? Was schaust Du heute Abend beim Stricken? Oder machst Du beim Stricken ganz andere Dinge?
xoxo Katharina

Bad Banks (D, 2017), Länge: 6 Folgen à ca. 50 Minuten, Regie: Christian Schwochow, Darsteller: Paula Beer, Désirée Nosbusch, Barry Atsma, Tobias Moretti, noch bis 31.08.2018 verfügbar in der ZDF Mediathek.

*Der Strick-Content geht leider gegen Null - es gibt nur Anzüge, Kostümchen und Hoodies zu sehen, nicht ein einziges Strickteil habe ich entdeckt. Gänzlich frei von Makel ist halt auch diese Serie nicht...
Is it binge watching if a TV show has only six episodes? Anyhow...Bad Banks, a German production, is such a good series! And you thought the financial sector was boring...
Neben dem Stricken habe ich noch eine zweite große Leidenschaft: die Kunst*. Umso schöner, wenn beides zusammenkommt...
In letzter Zeit bin ich über drei Kunstbücher für Stricker gestolpert, die ich allesamt ganz großartig finde.


Für Modefans und Design-Liebhaber
Was passiert, wenn man Strick in der Haute Couture einsetzt? Wie lässt sich die Technik im Gebrauchsdesign aufgreifen? Und wo verschwimmen die Grenzen zur Kunst? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch KNIT. Innovations in Fashion, Art, Design von Samantha Elliott (Laurence King Publishing 2015). Unterteilt in die drei Oberthemen Mode, Kunst und Design stellt sie verschiedene Kreative vor, die sich in ihrer Arbeit mit den Handarbeitstechniken Stricken und Häkeln auseinandersetzen (darunter Markus Lupfer, Irina Shaposhnikova (diese Zopfpullover!), Magda Sayeg, die Mutter des Yarn Bombing, oder Toshiko Horiuchi MacAdam, deren Arbeit ich durch den Film YARN kennengelernt habe). Nach kurzen Interviews folgen jeweils viele ganzseitige Fotos der Arbeiten und Projekte - ganz viel Inspiration also und eine guter Anreiz, öfter mal die vertrauten Wege zu verlassen und was Auszuprobieren.

Für Fotografie-Nerds
Dass man selbst nicht Stricken können muss, um ein fantastisches Buch zum Thema zu veröffentlichen, beweist Barbara Levine: Ihr schmaler Band People Knitting. A Century of Photographs (Princeton Architectural Press 2016) versammelt Fotografien aus 100 Jahren - von Frauen, Männern und Kindern beim Stricken.
Die leidenschaftliche Sammlerin von Vintage-Fotografien bezeichnet sich selbst als begeisterten knitter-watcher und hat in den letzten Jahren wunderbare Bilder zusammengesammelt - manche kennt man bereits aus anderen Publikationen, andere waren mir gänzlich neu. Schön finde ich, dass die Bilder ganzseitig ohne jegliche Erläuterung abgebildet sind (diese findet sich im Anhang des Buches), so dass man sich zunächst eigene Gedanken zu den Fotos machen kann (In welchem Zusammenhang wurde das Bild wohl aufgenommen? Wer strickt hier? Und was?). Zum immer wieder Durchblättern.

Für Malerei-Maniacs
Eine besondere Freude für mein Kunsthistoriker-Herz ist Thomas Blisniewskis Frauen, die den Faden in der Hand halten. Handarbeitende Damen, Bürgersmädchen und Landfrauen von Rubens bis Hopper (Insel Verlag 2015). Die Werke darin reichen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, ein echter Querschnitt durch die Kunstgeschichte also. Der "rote Faden"? Natürlich das Garn! Die Dargestellten stricken, häkeln, weben oder spinnen (vor allem letzteres), ein knapper, fundierter Text ordnet die Arbeit ein und erläutert die Bedeutung der Handarbeit im Bildzusammenhang.
Im Anschluss an den Bildteil folgt eine längere Abhandlung zur Handarbeit in der Kunstgeschichte (die offensichtlich als Einführung gedacht war - vielleicht steht sie in der gebundenen Version ja am Anfang?), die auch sehr lesenswert ist. Was ich gelernt habe: Frauen, die Handarbeiten, sind fleißig, sittsam und gottesfürchtig (oder zumindest sehr gut darin, so zu wirken).

Hast Du neben dem Stricken auch noch andere Leidenschaften? Und wo treffen sie sich?
xoxo Katha

*Gemeint ist hier die Kunstbetrachtung; mit Kunstproduktion habe ich nichts zu tun.
When knitting meets art, I get really excited - after all, those are my two favorite topics! Today, I have three book reviews for you that combine knitting with design, photography and painting. Pick your most beloved art form, get comfortable on the couch and dive into some yarny reading.
Habe ich schon erwähnt, wie gerne ich derzeit Socken stricke? Letztes Jahr habe ich monatelang an einer einzigen Socke herumlaboriert, dieses Jahr produziere ich ein Paar nach dem anderen...
Das Aktuellste ist ja immer das tollste, entsprechend habe ich seit letzter Woche neue Lieblingssocken!


Taadaa, ich präsentiere die Froot Loop Socks von Kristi Geraci. Die Anleitung gibt es kostenlos bei Knitty und ich kann sie nur wärmstens empfehlen. In der Tat erinnert das Muster an die namensgebenden Cornflakes, die nur aus Farbstoff zu bestehen scheinen. Von der Sockenvariante bekommt man allerdings keine Magenschmerzen, denn die kleinen Zöpfe sind viel einfacher zu stricken, als man meinen könnte (es wird nicht wirklich verzopft, sondern nur geschickt ab- und zugenommen) - und sehen so so toll aus!



Besonders gut kommen komplexere Muster ja mit einfarbigen Garnen zur Geltung. Und wenn das Garn dann auch noch ein wenig Cashmere enthält, kann nicht mehr viel schief gehen! In diesem Fall handelt es sich um Lana Grossa Meilenweit 50 Cashmere. An sich ein klassisches Sockengarn (robust, maschinenwaschbar und filzfrei), allerdings dank der Mischung von 70% Wolle, 25% Polyamid und 5% Cashmere spürbar weicher als die normale Meilenweit. 



Das Garn hatte ich von Lana Grossa als "Wartezeitüberbrückung" bis zur h&h, der Messe für Handarbeit und Hobby in Köln, zugeschickt bekommen. Leider habe ich dieses Jahr kein Glück, was die Termine von Wollfesten und Strickevents betrifft...irgendwas steht immer schon in meinem Kalender (ganz weit vorne: Dienstreisen und Familienfeste). Während die halbe Strickwelt sich in den Kölner Messehallen traf, war ich mit der Familie in Wien unterwegs (zugegeben: auch sehr schön!). 

Und die Messetage letztes Wochenende arbeite ich jetzt ganz gemütlich und Cashmere-besockt vom Sofa aus nach! Eine Menge schöner Beiträge sind bereits erschienen und in den nächsten Tage kommt sicher noch das ein oder andere hinterher...

Ich freu mich jetzt noch ein bißchen an meinen Socken...und auf die neuen Garne, die uns in den nächsten Monaten erwarten. 
Woran oder worauf freust Du Dich? 
xoxo Katha

Das Garn wurde mir von Lana Grossa kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. 
This year, I have to leave out most of the big yarn events (EYF, h&h, Yarncamp) thanks to interfering job and family obligations. Thankfully, there's lots of bloggers willing to share their stories and pictures from the events...
Btw: The awesome socks I'm wearing are the Froot Loop Socks by Kristi Geraci.