Eine große Tücher-Strickerin bin ich eigentlich nicht, auf das Buch "Tücher Stricken" von Marisa Nöldeke aka Maschenfein habe ich mich trotzdem riesig gefreut! Ich dürfte nämlich ein Modell aus dem Buch zur Probe stricken (eine Sneak Peek gab es hier) und habe das Buchprojekt dadurch schon einige Monate lang verfolgt.
Seit ein paar Wochen ist das Buch nun im Handel - und wenn Du mich fragst richtig toll geworden!


Nach einer kurzen Einführung folgt zunächst ein illustrierter Technik-Teil, in dem das Handwerkszeug für die folgenden Tücher erläutert wird. Die Strick-Basics, also rechte und linke Maschen und der Kreuzanschlag, werden vorausgesetzt. Finde ich gut, denn zum Stricken-lernen ist spezielle Lektüre (und youtube) ohnehin besser geeignet.
Das soll aber nicht heißen, dass es im Buch keine Projekte für Strick-Anfänger gibt! Die 25 Tücher sind in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt und die Anleitungen ausführlich beschrieben. Da findet also jeder etwas. Das gilt übrigens auch für Stil und Konstruktion der Tücher: ganz schlicht, mit Zöpfen, Lace-Details, Häkelrand, Patent oder Intarsia - alles dabei!

"Mein" Tuch ist ein großes, dreifarbiges Dreieckstuch mit einem immer kleiner werdenden Rautenmuster. Gestrickt wird es aus dem herrlichen Merinogarn Tynd von Woolfolk. Dabei fällt mir gerade wieder ein, wie ich beim Stricken geschwitzt habe...die Wolle hat nämlich nur gaaanz knapp gereicht, am Ende musste ich sogar meine Maschenprobe wieder aufribbeln, um genug zum Abketten zu haben. (Aber ich habe das Game of Yarn Chicken gewonnen, ha!)
Wenn Du im Buch oder auf Ravelry schauen möchtest: Das Modell, das ich gestrickt habe, heißt Skya (wohl ein niederländisch-englischer Frauenname, alle Tücher tragen Vornamen) und ist als mittelschwer eingestuft. Würde bestimmt auch mit einem sanfteren Gradient-Effekt toll aussehen, doppelfädig mit zwei Farben gestickt, die im mittleren Teil ineinander übergehen? Vielleicht probiere ich das irgendwann noch einmal aus!



Vorerst bin ich allerdings noch mit dem Covermodell Hinata beschäftigt; das wohl beliebteste Tuch aus dem Buch gefällt mir ausgesprochen gut (und die Kontruktion sieht zum Glück viel komplexer aus, als sie tatsächlich zu stricken ist).

Alles in allem ist "Tücher stricken" ein Buch, in dem sicher jeder ein ein passendes Projekt findet. Inspirierend ist auch die Vielfalt der zum Einsatz gebrachten Garnqualitäten und -hersteller.
Einzig die Fotos hätte ich mir für manche Tücher noch etwas aussagekräftiger gewünscht; in einigen Fällen kann ich mir nur schwer vorstellen, welche Form das fertige Tuch tatsächlich hat...

Hast Du schon Gelegenheit gehabt, durch das Buch zu blättern? Und hast Du einen Lieblingsdesigner, wenn es um Tücher geht?
xoxo Katha

Marisa Nöldeke: Tücher stricken - 25 maschenfeine Projekte für jede Gelegenheit, Edition Michael Fischer Verlag 2016, 96 Seiten, ISBN  978-3863555733, EUR 16,99.
Alle Projekte aus dem Buch auf Ravelry.
Are you a shawl knitting kind of gal? And do you know some German? Then you should definitely check out Marisas new book "Tücher stricken" (Knitting shawls): 25 designs for all skill levels and style preferences - I am already on shawl No. 2 with some more on my to knit-list.
Mit dem subjektiven Zeitempfinden ist es so eine Sache: Einerseits kommt es mir vor, als sei der September im Nu verflogen. Andererseits ist so viel passiert, dass ein Monat viel zu kurz dafür erscheint...da wären zwei stricklastige Events (hier und hier), ein Wochenende in Niedersachsen, ein großes Familienfest, aufregende Renovierungsarbeiten und ein Umzug*. Kein Wunder, dass ich nicht so richtig viel zum Stricken gekommen bin!

Ich habe endlich die Grobstrickjacke angeschlagen, die mir letztes Jahr in der Strickbeilage aus der Für Sie so gut gefallen hatte. Wie in der Anleitung vorgeschlagen stricke ich mit Lala Berlin Softness von Lana Grossa - eine ganz tolle Wolle! Es handelt sich um ein Netzgarn, einen ganz feinen Garnschlauch aus Polyamid, Schurwolle und Mohair. Die Grundfarbe ist Dunkelblau, versetzt mit Mohairfasern in leuchtendem Mittelblau, die im Sonnenlicht richtig funkeln (den Effekt bekomme ich partout nicht aufs Foto, da musst Du mir jetzt einfach glauben).
Trotz der Dicke (gestrickt wird mit 9er Nadeln) ist die Wolle ganz leicht - das wird sicher ein Lieblingsteil, wenn der Cardigan dann irgendwann mal fertig ist.


Weil ich mich nicht beherrschen konnte, habe ich außerdem ein Tuch aus Marisas Buch "Tücher stricken" angeschlagen, das Covermodell Hinata. Und das, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nie wieder einfädig mit Mohairgarn zu stricken! Warum ist mir auch sofort wieder eingefallen, als ich etliche Reihen aufribbeln musste - da wird die eigene Geduld schon ganz schön auf die Probe gestellt! Davon abgesehen macht das Stricken aber viel Spaß, das Buch stelle ich Dir noch einmal gesondert vor.

Ein schnelles Kontrollbild in Schwarz-Weiß um zu checken, ob der Kontrast meiner beiden Garnfarben auch groß genug ist - Test bestanden, würde ich sagen.


Fertiggestellt habe ich diesen Monat quasi nichts - abgesehen von Aggie Bear, der endlich ein Gesicht erhalten hat und nun gemütlich auf der Couch vor sich hin pennen kann.


Wie war Dein Monat: kurz, lang, fleißig, faul? Oder ein bißchen von allem? Und wie schaut's bei Dir auf den Nadeln aus?
xoxo Katharina

*Ist das zu fassen: Jetzt, wo ich weggezogen bin, hat ungelogen 15 Meter von meiner alten Wohnung ein Wollgeschäft eröffnet! Aber für mein Portemonnaie ist es wohl besser so...
I like months with lots of stuff happening. From my experience, time seems to pass slower when there's a lot going on. Unfortunately, that doesn't apply for my knitting time...on the contrary, I get a lot less done in busy months. Therefore, I didn't get very far with my cabled cardigan and my super-fluffy shawl. At least, Aggie Bear has a face now...
Bei den warmen Temepraturen der letzten Wochen hatte ich fast vergessen, dass der Herbst naht! Aber zum Glück gibt es den Zeitschriftenhandel, um mich daran zu erinnern...mit den alljährlichen Strickbeilagen.
Ich kaufe mittlerweile so gut wie keine Frauenzeitschriften mehr, aber einmal im Jahr lange ich dafür dann richtig zu. Sowohl die aktuelle Brigitte als auch die Freundin haben in großen Lettern das Wort Stricken auf den Titel gedruckt - da konnte ich einfach nicht dran vorbeigehen...

Die Strickbeilage der Brigitte ist ja eine Institution, die gibt es vermutlich schon fast so lange wie die Zeitschrift selbst. Von alten Strickhasen hört man ja immer wieder, dass die Anleitungen "früher viel besser" waren. Das stimmt vermutlich, andererseits musste die Brigitte früher noch nicht mit Ravelry konkurrieren und Strickbücher gab es auch nicht wie Sand am Meer. Da war es sicherlich einfacher, mit Strickmustern aufzutrumpfen.

Das diesjährige Strick-Special (Brigitte Nr. 20/2016) enthält 16 Anleitungen, davon eine für ein Häkelprojekt. Es handelt sich ausnahmslos um Damenmodelle und Accessoires und aktuellen Trends entsprechend ist viel dabei, was schnell mit dicker Wolle oder doppeltem Faden gestrickt werden kann. Insgesamt findet sich im Heft wenig Überraschendes, wobei ich das nicht schlimm finde. Eine Zeitschrift wie die Brigitte richtet sich an ein Riesenpublikum, da sollen sich nicht nur Strickprofis angesprochen fühlen. Und zumindest ein inspirierendes Teil findet sicher jeder in der Beilage (bei mir war es der Pullover mit nachträglich eingezogenen Flechtzöpfen).
Ich würde sagen, der Kauf lohnt sich - umso mehr, wenn man Verwendung für die hölzerne Rundstricknadel von KnitPro hat, die es gratis zur Ausgabe dazu gibt.



Die Freundin (Ausgabe 20/2016) hat, wie schon im letzten Jahr, wieder eine komplette Beilage produziert, die sich dem Stricken und Häkeln widmet. Das Extra-Heft enthält neben etlichen Anleitungen (ich habe 48 gezählt) für Kleidung, Accessoires und Häkel-Fast Food auch einen großen redaktionellen Teil mit kleinen Beiträgen und zwei längeren Artikeln rund um Handarbeit und DIY-Kultur.
Auch hier decken die Anleitungen wieder viele Schwierigkeitsstufen ab, sind aber abwechslungsreicher und für meinen Geschmack auch etwas moderner als in der Brigittte. Meine Favoriten: Ein Brioche-Strickkleid nach einem Entwurf von Leyla Piedayesh (Lala Berlin) und die blau-weiß-rot-gemusterte Zopfmütze. Insgesamt ein schönes Heft für alle Strick- und Häkelfans, in dem viel Liebe zum Detail steckt.

Und was liest Du gerade so?
xoxo Katharina
The women's magazines are filled with knitting content - that can only mean one thing: Fall is around the corner! I really like to see my favorite hobby featured in all the big publications, even if the patterns are oftentimes so-so. After all, all advertising is good advertising...
Nur sechs Tage nach meinem Besuch auf dem Hamburger Wollfest bot sich am Samstag schon die nächste Gelegenheit, Zeit mit schönen Garnen und lauter strickbegeisterten Menschen zu verbringen: die zweite Runde des Berlin Yarn Crawl stand an und dieses Mal war ich mit von der Partie!

Was Du Dir überhaupt unter einem Yarn Crawl vorzustellen hast? Das ist so ähnlich wie ein Pub Crawl, aber statt Bier gibt es Wolle. Perfekt für mich, denn Wolle mag ich deutlich lieber als Bier!

Los ging es in Reinickendorf im Atelier von Jana und Julia, den beiden Schwestern, die hinter dem Label Frida Fuchs stecken. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht immer einfach ist, so eng mit einem Familienmitglied zusammenzuarbeiten, aber die beiden haben den Dreh offensichtlich raus - das noch junge Label wirkt wahnsinnig rund, von der Philosophie bis zum Corporate Design passt alles zusammen...und die Wolle spricht sowieso für sich! All diese herrlichen, leuchtenden Farben! Mit Garnen, die nach Essen benannt sind, liegt man bei mir sowieso nie verkehrt. So konnte ich dann auch nicht mit leeren Händen gehen und habe die Merinowolle Steppke in Sesam mitgenommen, einem glänzenden Beige/Hellbraun - schon jetzt freue ich mich riesig darauf, sie zu verarbeiten!



Anschließend zogen wir bei herrlichstem Sommerwetter (und tropischen Temperaturen in der Berliner Ubahn) weiter gen Osten zu meinem liebsten Wollgeschäft Wollen Berlin in Friedrichshain. Dieser Laden ist, genau wie Besitzerin Ruta, einfach eine Wucht - in jeder Ecke steckt so viel Liebe zum Detail und es gibt immer spannende Produkte zu entdecken. Ich glaube, diesem Laden sollte ich bei Gelegenheit einen eigenen Beitrag widmen, daher vorerst nur ein paar Bilder als Appetizer...



Zu guter Letzt ging es nach Kreuzberg zu Estate Coffee, das für einen Nachmittag zum Indie Dyer Café wurde. Die drei Handfärberinnen Miss Mothballs, Herbstblatt Regina und Saskia von Ovis et cetera hatten uns schon den ganzen Tag über begleitet - alle drei ganz reizende Damen, die die weite Anreise nicht gescheut hatten, um beim Yarn Crawl dabei zu sein - und nun gab es endlich die Gelgenheit, ihre Garne genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und was soll ich sagen? Natürlich konnte ich mich letztendlich nicht zusammenreißen und musste von allen dreien zumindest was Kleines zum Probieren mitnehmen. Und das ist irgendwie wörtlich zu nehmen...meine Vorliebe für kulinarisch-inspirierte Färbungen schlägt hier wieder durch, anders lässt sich nicht erklären, das ich mit Raspberry Cheesecake und Mosterd (= Senf) nach Hause gegangen bin.

 Saskia beschreibt schnell noch ein paar Etiketten, daneben die Garne von Herbstblatt Regina

Nach so viel Anstrengung konnten wir den Nachmittag gemütlich mit Cookies, Kaltgetränken und Strickzeug im Café ausklingen lassen.

Für mich hat sich mal wieder bestätigt: Stricken ist kein einsames Hobby, das beweisen die vielen witzigen, netten, aufgeschlossenen Strickerinnen, die - bei all den schönen materiellen Dingen - das eigentliche Highlight des Tages waren.


Hier exemplarisch zwei von ihnen, die Yarn Crawl-Organisatorinnen Hanna Lisa und Verena (deren Tulsi Socks ich gerade stricke). Ein super Programm haben die beiden da auf die Beine gestellt, die Zeit verging wirklich wie im Flug. Behalte besser die Homepage im Blick - falls es nochmal eine Wiederholung des Events gibt, solltest Du unbedingt dabei sein!

In welcher Stadt würdest Du gerne mal einen Yarn Crawl mitmachen?
xoxo Katha
I was lucky enough to be part of Berlin's second Yarn Crawl - a Saturday spent with lots of lovely knitters, exploring yarns and the city together. First, we visited Frida Fuchs yarns, run by two sisters with exceptionally good taste and yarns to prove it. After that we went to my favorite LYS Wollen Berlin and finished off at a café where there was food and knitting and even more lovely yarns, courtesy of the three indie dyers Miss Mothballs, Herbstblatt Regina and Ovis et cetera. What else can a kntting-obsessed girl wish for?

Am Sonntag habe ich mich mal wieder über die Deutsche Bahn geärgert. Ich weiß, nicht sehr originell, aber in letzter Zeit hatte ich wirklich viel Pech beim Zugfahren. Und wenn ein Zug komplett anulliert wird, darf man das ein bißchen doof finden, oder? Zumal wenn man bedenkt, dass die verlorene Zeit direkt von meiner Zeit auf dem Hamburger Wollfest abgezogen wurde! 


Aber hilft ja alles nichts...und so kam ich mittags in Hamburg an, um mich wenig später ins Wollfest-Getümmel zu stürzen.


So viele Menschen, so viele schöne, bunte Garne! Von beidem scheint es am Sonnabend noch deutlich mehr gegeben zu haben, aber ich war so schon völlig überfordert. Vor lauter Reizüberflutung habe ich ganz vergessen, gescheite Fotos zu machen! Eieiei, das muss beim nächsten Mal besser werden!


Was auch besser werden muss, ist ganz klar die Vorbereitung: Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich ein schönes Garn finden und sofort wissen würde, was ich daraus stricken will...Pustekuchen! Schöne Garne habe ich zwar etliche gesehen - und meine Fantasie komplett gelähmt! So habe ich letzten Endes nur ein paar Mini Skeins bei Skein Queen mitgenommen, fünf Stränge à 20g. Jetzt habe ich immerhin fünf verschiedene Stränge zum spielen, wenn auch nur ganz kleine.


Richtig gut gefallen hat mir die Stimmung auf dem Wollfest: Lauter nette Menschen, ganz viel gute Laune, zwischendurch Mini-Workshops im Foyer - ich hätte noch lange durch die Hallen schlendern können, aber mein Workshop mit Yarnissma stand an. Dank Kiki, die ich endlich persönlich kennengelernt habe, kam ich zumindest in den Genuß eines Turbo-Rundgangs, die interessantesten Stände sind mir also nicht entgangen. Nächstes Mal muss aber definitiv mehr Zeit eingeplant werden, für den Marktplatz und für Kiki!

Die zweite Hälfte meines Wollfest-Besuchs drehte sich ums Steeken. Bislang hatte ich viel zu viel Respekt davor, mein Gestrick zu zerschneiden. In der Hoffnung, alle Hemmungen per Schock-Therapie abzubauen, habe ich bei Yarnissima den Steek-Workshop gebucht. Ich glaube, es hat sogar funktioniert: Marjan, so ihr bürgerlicher Name, war so reizend, dass ich alle Ängste schnell vergessen habe. Zweieinhalb Stunden und drei Steeking-Techniken später bin ich fest entschlossen, demnächst ein erstes kleines Projekt zu starten. Mit allem Schnipp und Schnapp, äh... Zipp und Zapp.


Und dann war - viel zu schnell - plötzlich alles schon wieder vorbei! Gut, dass die Stricksaison gerade erst wieder losgeht!


Warst Du auch auf dem Wollfest in Hamburg? Und was ist Deine Haltung zum Thema Steeken?
xoxo Katharina
Rhinebeck is a little too far away for my taste, so on Sunday, I went to Hamburg instead. It was my first but definitely not last time to visit the local wool festival - so many beautiful yarns, great workshops and lovely knitters. Events like this make me excited for the colder days to come.