Ich staune jedes Mal wieder, wie schnell Projekte fertig werden können, wenn man ganz eisern nur daran strickt!
So geschehen diesen Monat mit einem Pullover aus der ersten deutschen Ausgabe der Designer Knitting, die im letzten Herbst erschienen ist. Ich weiß es noch ganz genau: Ich habe die Zeitschrift am Bahnhof entdeckt, als ich auf dem Weg zum Hamburger Wollfest war. Dank Zugverspätung hatte ich viel Zeit, die Ausgabe zu studieren, und habe mich sofort in einen pinken Pullover mit Noppen-Passe verliebt.
Auf dem Wollfest angekommen schlug Amor direkt ein zweites Mal zu: Ein irre lebendiges Grün am Stand von Fair Alpaka - vielleicht das schönste grüne Garn, das mir je unter die Augen gekommen ist? - musste es unbedingt sein. Und jetzt halt Dich fest: Wie der Zufall es wollte waren Garn und Pullover-Projekt wie gemacht für einander! Material und Lauflänge fast identisch - a match made in heaven!


Als ich Anfang diesen Monats mit einer fiesen Erkältung das Bett hüten musste, brauchte ich dringend einen Stimmungsaufheller. Statt neues Garn im Internet zu bestellen (in dieser Hinsicht können Krankheiten ja sehr gefährlich sein) habe ich das Pullover-Projekt zur Hand genommen und losgelegt. Keine drei Wochen später (in denen ich aber auch wirklich an NICHTS anderem gearbeitet habe) ist ein neuer Pullover fertig. Und er ist wun.der.schön!


Der Pullover wird in Runden glatt links gestrickt (ich hab natürlich "auf der Rückseite" mit rechten Maschen gearbeitet!) und hat eine Passe mit kleinem Noppenmuster. Die Passform ist kurz und körperbetont, so dass der Pullover besonders gut zu hoch geschnittenen Hosen und Röcken passt.


Ich bin wahnsinnig begeistert und überlege mal wieder ernsthaft, mehr monogam zu stricken - obwohl ich aus Erfahrung weiß, dass ist nicht in der Lage bin, das lange durchzuhalten. In diesem Fall ist das Fleisch willig, doch der Geist zu schwach...

Wie zum Beweis habe ich aktuell schon wieder mehrere Strick-Baustellen: Ich habe mich beim "Boost your Knitting"-Programm von Jen Arnall-Culliford agemeldet, nachdem ich im letzten Jahr bei Mason-Dixon Knitting schon sehr interessiert über ihr "Year of Techniques" gelesen hatte. Ich berichte demnächst noch ausführlicher, jetzt nur so viel: Im ersten Monat geht es um Tuck Stitches und das Übungs-Objekt (nach einer Anleitung von Nancy Marchant) macht viel Spaß!


Daneben versuche ich, end-lich meinen Zopfmuster-Cardi fertigzustellen, mit dem ich mich nun schon das dritte Jahr herumschlage (so viel zum Thema Monogamie...). Die Schuld an dem Schneckentempo habe natürlich nicht ich sondern die Anleitung, ist klar! Jedenfalls befinde ich mich jetzt wirklich auf der Zielgeraden. Und es wäre doch schön, wenn ich den Cardigan in wenigen Tagen auf der h+h in Köln einweihen könnte!

Ob ich das wohl schaffe? Was meinst Du?
xoxo Katha
Once a year I'll knit on a project monogamously - and each time I'm surprised how fast I can finish it when I have nothing else on my needles! This year, I experienced this with a yoked sweater that I fell in love with last fall while browsing through Vogue Knitting. And I have a feeling that I will be in love with my version of the sweater for many years to come...
Meistens entdecke ich ein Modell, das mir gefällt, und suche dann nach dem passenden Garn, um die Anleitung nachzuarbeiten. Manchmal ist es aber auch andersherum...


Im letzten Frühjahr habe ich beim Frickelcast das erste Mal von Grossewolle gehört, die Frickler berichteten damals über ihre Moschusochsen-Abenteuer. Wenig später war Daniel Grosse, der Mann hinter Grossewolle, im Frickeltalk zu hören - supersympathisch erzählte er damals von seinem Woll-Shop, in dem er Garne von heimischen Merinoschafen vertreibt, geschoren und hergestellt in Deutschland.
Daniel arbeitet mit ca. 200 Schäfereien in Süddeutschland zusammen und lässt die Wolle selbst produzieren, ohne großen Hersteller im Rücken. Und das neben einem Vollzeitjob!

Wenn man so viel Herzblut und Leidenschaft für ein Produkt aufbringt, kann es einfach nicht schlecht sein! Logisch, dass ich ein paar Stränge Grossewolle bestellen musste (#frickelcastmademebuyit)!
Entschieden habe ich mich für zwei Stränge 2-fädige Merino Natur (reines Merino, 300m/100g) und einem handgefärbten Strang (gefärbt übrigens von Stephi / @screaming_colours).


Wie sich herausgestellt hat die perfekte Kombination (und Menge!) für einen großen "Loop": Anders als der Name vermuten lassen könnte, handelt es sich bei dem Modell von Casapinka um ein halbmondförmiges Tuch, über das sich kleine Knubbel-Girlanden ziehen.



Die Garnmenge reichte für die große Variante des Tuchs, das ich jetzt dreimal um den Hals schlingen kann.

A propos Hals: Als kuschelweich würde ich das Garn nicht bezeichnen, kratzig ist es aber auch nicht. "Robust" trifft es wohl ganz gut - deutsche Schafe brauchen eben ein wenig mehr Polsterung als Merinos aus Australien... Und mir geht's anscheinend genauso, ich trage das Tuch seit Wochen rauf und runter!


Und Du, hast Du ein Herz für regionale Garne oder achtest Du beim Wollkauf auf andere Dinge? 
xoxo Katha 

Verlinkt bei Meine Fummeley.
Unfortunately, Germany doesn't have a strong wool industry (anymore). Therefore, I'm superhappy to report that this shawl was made entirely of German wool, sheared, produced, dyed and knitted in Germany. Whoop Loop, there it is!
Immernoch keine Fotos von meinen neusten Tüchern (die inzwischen gar nicht mehr so neu sind...) - diesmal gibt es allerdings einen triftigen Grund, weshalb die Foto-Session ausfallen musste: Es hatte mich ganz schön erwischt und ich lag die letzten Tage flach. Nicht mal an Stricken war zu denken - daran erkennt man, dass es mir wirklich nicht gut ging!

Immerhin fernsehen war drin, und so habe ich endlich alle Empfehlungen vom "Kleinen Fernsehballett" durchgeguckt, die schon ewig auf meiner Watchlist standen. Und weil mir alle Serien so gut gefallen haben, empfehle ich sie Dir schnell weiter...für wenn Du mal strick-unfähig auf der Couch liegst oder auch einfach so.

First things first: Falls Du was für Serien und Trash-TV übrig hast, MUSST Du den Podcast von Sarah Kuttner und Stefan Niggemeier abonnieren! "Das kleine Fernsehballett" heißt er und ist kostenlos bei Deezer verfügbar. Gerade ist die fünfte Staffel zu Ende gegangen und ich freue mich jetzt schon darauf, wenn es im Herbst weitergeht. Ich schaue Serien eigentlich nur noch, wenn ich zuvor die Besprechungen der beiden gehört habe - und bei einigen Trash-Formaten bin ich sehr froh, sie nicht ansehen zu müssen und trotzdem in den Genuss der besten Szenen zu kommen. Aber vermutlich hörst Du den Podcast längst selbst und weißt, wovon ich rede...

So, nach dieser Vorrede geht's jetzt endlich los mit den Serien-Empfehlungen:


Russian Doll
Die Handlung im Schnelldurchlauf: Nadia stirbt am Abend ihres 36. Geburtstag wieder und wieder und wacht nach jedem Ableben auf ihrer eigenen Geburtstagsparty wieder auf. Im Verlauf der Serie versucht sie dahinter zu kommen, was es damit auf sich hat, um den Kreislauf zu durchbrechen.

Warum ich die Serie mag: Die Handlung klingt erstmal ziemlich ausgelutscht - kennt man ja alles schon von "Und täglich grüßt das Murmeltier". Allerdings hat mich Hauptfigur Nadia sofort in ihren Bann gezogen: eine selbstbewusste, schnoddrige kleine Frau, die ich sofort in mein Berliner Herz schließen musste! Alleine für diese Figur hätte ich die Serie durchgeguckt, die auf der Mitte aber glücklicherweise auch noch einen interessanten Twist bereithält.

Besprechung im "Kleinen Fernsehballett": Folge 3 in Staffel 5 (klick).

Russian Doll / dt: Matrjoschka (USA, seit 2019), bislang 1 Staffel, Netflix-Eigenproduktion mit Natasha Lyonne, erhältlich bei Netflix.

Charité
Die Handlung im Schnelldurchlauf: Beide Staffeln spielen im Berliner Universitätsklinikum Charité, Staffel 1 im Dreikaiserjahr 1888, Staffel 2 zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs 1943. Historische Krankenhausserie also. Mit von der Partie: Ein bißchen Medizinwissen, ein bißchen Liebesgeschichte und politisches Drumherum.

Warum ich die Serie mag: Die Serie mag etwas steif sein, in beiden Staffeln spürt man den Bildungsauftrag, der bei ARD-Produktionen häufiger mitschwingt. Ich hab's trotzdem geliebt! Vielleicht, weil ich krank war und das unvermeidbare Selbstmitleid auf Normalmaß zurückgestutzt wird, wenn man so viele ernsthaft Erkrankte auf dem Bildschirm sieht. Sicher aber auch, weil es sehr spannend war, ein bißchen was über die Vita von Rudolf Virchow, Emil Behring und Robert Koch zu erfahren, nach denen in Berlin Krakenhäuser und Institute benannt sind (Staffel 1). Und die Originalaufnahmen von Berlin aus den 40er Jahren zu sehen, die in der 2. Staffel häufig eingestreut wurden.

Besprechung im "Kleinen Fernsehballett": Folge 2 in Staffel 1 (klick). 

Charité (D, seit 2017), bislang 2 Staffeln, mit Alicia von Rittberg, Ulrich Noethen, erhältlich u.a. in der ARD Mediathek und im Free TV auf ARD.

Parfum
Die Handlung im Schnelldurchlauf: Irgendwo am Niederrhein wird eine verstümmelte Frauenleiche gefunden. Die Verletzungen erinnern an die Darstellungen aus Patrick Süskinds Roman "Das Parfum". Und schnell gerät eine Clique ins Visier der Polizei, die zu Schulzeiten mit Düften experimentiert hat...

Warum ich die Serie mag: Die Serie fühlt sich ein bißchen an wie ein anständiger Tatort mit besserem Ende. Und besserer Kamera. Und August Diehl.

Besprechung im "Kleinen Fernsehballett": Folge 10 in der 4. Staffel (klick).

Parfum (D, seit 2018), bislang 1 Staffel, mit Wotan Wilke Möhring, Friederike Becht, Ken Duken, August Diehl, erhältlich u.a. in der ZDF Mediathek.

Hast Du Dir eine der Serien angeschaut? Wie fandest Du sie? Und hast Du auch eine Serien-Empfehlung für mich?
xoxo Katha
Sick days in my house mean: Little knitting, lots of binge-watching. The downside: No finished objects to show off. The upside: Three TV series I can recommend. Appropriate for a proper Knitflix session!