Eine Dekade Ravelry - wie geht es wohl weiter?

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Ich wette, Du liebst To Do-Listen auch so sehr wie ich! Es gibt doch nichts schöneres, als alle Aufgaben des Tages aufzulisten und später wieder durchzustreichen, oder? Sogar mein Terminkalender für dieses Jahr besteht quasi aus nichts anderem als 365 kleinen Listen – grandios!
Jetzt habe ich mich gefragt: Sind alle To Do-Listen-Lover gleichzeitig auch Datenbank-Nerds oder ist das nochmal eine andere Nummer? Ich jedenfalls habe ein Faible für Datenbanksysteme und beschäftige mich nicht nur im Job viel mit dieser Thematik, sondern gerne auch während meiner Freizeit.

Mit dieser Veranlagung ist es natürlich wenig überraschend, dass ich Ravelry ganz besonders in der Funktion als persönliche Datenbank für Stash, Projekte und Anleitungs-Bibliothek liebe. Ich gebe meine Projekte mit großer Hingabe ein und auch mein Stash ist mehr oder weniger vollständig erfasst (am Wochenende arbeite ich mal wieder gegen das „mehr oder weniger“ an^^). Ich mag es, genau nachvollziehen zu können, wann ich Projekte begonnen und abgeschlossen habe, wo ich ein bestimmtes Garn gekauft habe und wieviel davon noch übrig ist (ja, ich pflege auch die verstrickten Wollmengen ein…Nerd halt!).

Ich nutze Ravelry mittlerweile seit über sechs Jahren als persönliche Strick-Datenbank und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich auch in den nächsten Jahren nichts daran ändern wird. Aber geht es anderen Leuten genauso? Dieser Beitrag, den ich neulich bei Stitchcraftmarketing gelesen habe, hat mich ein bißchen ins Grübeln gebracht...

Als Ravelry vor 10 Jahren gegründet wurde, war das Internet noch ein ganz anderer Ort (hier ein guter Artikel zur Entwicklung der Seite). Statt Facebook war Studivz angesagt, auf youtube gab es vor allem Katzenvideos* und von Smartphones war die Welt noch weit entfernt. Ravelry eroberte die Strickwelt im Sturm - was mich nicht wundert, denn die Seite ist neben Datenbank auch soziales Netzwerk und außerdem ein nie versiegender Quell an Inspiration.
(*manche Dinge ändern sich nicht.)

Über die Jahre wurde Ravelry ständig weiterentwickelt und optimiert. Mich begeistern vor allem die umfangreichen Verlinkungen zwischen den einzelnen Unterseiten und die fantastische Suche. Allerdings haben sich über die Jahre auch die Ansprüche der Nutzer entwickelt - man hört zum Beipsiel immer wieder, dass das heute nostalgisch anmutende Design der Seite auf Viele nicht mehr ansprechend genug wirkt. Ich kenne immer mehr Menschen, die lieber auf Instagram und Pinterest nach schönen Strickanleitungen suchen, statt sich auf Ravelry umzuschauen...

So gerne ich Instagram und Pinterest auch nutze, Ravelry werden diese Plattformen für mich nie ersetzen können - das sind nunmal keine Datenbanken! Ich hoffe, dass das den anderen Nutzern der Seite ebenso geht und Ravlery noch mindestens weitere zehn Jahre durchhält. Und wer weiß, vielleicht gilt der Retro-Look der Seite schon ganz bald wieder als cool?

Wo holst Du Dir Deine Strick-Inspirationen? Schaust Du auf Ravelry - oder surfst Du fremd? Welche Ravelry-Funktion liegt Dir besonders am Herzen? Und wie stehst Du zu Datenbanken?
xoxo Katha
Ravelry turned ten last month, can you believe it? I cannot imagine the knitting world without it, so this post on stitchcraftmarketing really got me thinking...do you believe other, more picture-heavy social networks (with a more modern appearence) might become a threat to ravelry (#ravelryrivalry)?

14 Kommentare:

  1. Ich finde Pinterest udn Co als Inspiration toll, suche dann aber die passende Anleitung bei Ravelry :D Was ich dort besonders schätze sind die Möglichkeiten, sich eine ANleitung in verschiedenen Garnen anzuschauen, zu gucken wo Leute Probleme hatten, welche Garne sie benutzt haben, wie viel gebraucht, wie sieht der Pullover in anderen Größen aus ... da ist es mir total schnurz, dass das Design schäbig ist, denn darum geht es mir bei Ravelry eben nicht. Instagram ist dann für die schönen Stricksachen zuständig. Das ist doch wie überall: Waschmaschinen sind hässlich, aber wir würden nie auf sie verzichten, weil sie praktisch sind. Dafür haben wir dann ein schönes Sofa. Oder so :D

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    1. Ich bin da voll bei Dir! Ohnehin fällt es mir schwer, mir Ravelry mit anderer Optik vorzustellen - der Mensch ist halt doch ein Gewohnheitstier! ;-)

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  2. Ah, ich liebe ToDoListen, Datenbanken und auch Ravelry! Auch wenn ich nur fast ausschliesslich die grandiose Suche verwende... Pinterest, FB, Instagram und über die Google Bildersuche kann es schon mal sein, dass ich mich inspirieren lasse, aber die Inspirationsrunde endet immer bei Ravelry, bei denen ich dann nach vorhandenem Garn auch die passende Anleitung finde.

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    1. Schön beschrieben - am Ende führen alle Wege zu Ravelry! ;-)

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  3. Das tollste an ravelry finde ich, dass man sich die Strickstücke an verschiedenen Menschen ansehen kann (dick, dünn usw.), ebenso die gleiche Wolle mit dicken oder dünnen Nadeln, locker oder fest verstrickt. Da habe ich schon öfter Anleitungen für mich als ungeeignet erkannt. Als ich begonnen habe nach englischen Anleitungen zu stricken, hatte ich immer mal eine Frage zu bestimmten Strick-Ausdrücken, mir wurde da super von anderen Strickerinnen geholfen.

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    1. Die Ravelry-Community ist einfach unschlagbar! Mich würde mal interessieren, ob die Mitgliederzahlen nach wie vor wachsen? Dann müsste man sich um den Nachwuchs auch keine Sorgen machen...

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  4. ich schaue ziemlich regelmäßg bei ravelry vorbei, obwohl ich meine projekte und garne eher sporadisch und recht einfach gehalten dort speichere. liegt vielleicht auch am alter (meinem, nicht dem von ravelry ;-), da vieles, was für leute, die 10-20 jahre jünger sind, wesentlich selbstverständlicher ist, was die digitale welt betrifft
    lg anja

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    1. meinst Du? Ich glaube, dass ist einfach eine Typfrage! ;-)

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  5. ich bin ja seit 10 jahren bekennende ravelerin und kenne die strickzeiten davor noch gut: elende suchen nach anleitungen (und wo sie zu bekommen sind), garnmöglichkeiten, errata etc. pp. das ist so wunderbar und großartig in ein logisches system überführt worden, dass ich da nur meinen hut ziehen kann und es einfach nicht mehr missen will ;)
    und obwohl ich ravelry seit 10 jahren nutze, ist mir noch nicht in den sinn gekommen, das layout altmodisch zu finden. mmn muss das gar nicht anders, die inhalte zählen da schließlich ;)

    glg
    kiki

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    1. da hast du natürlich völlig recht! Ich habe einfach nur die Sorge, dass die Optik potentielle neue Nutzer von Ravelry fernhält (derartige Kommentare habe ich in letzter Zeit häufiger gehört...) - aber was gut ist, setzt sich am Ende ja eigentlich immer durch!
      Liebe Grüße!

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  6. Ohne Ravelry geht gar nichts. Layout finde ich immer noch sehr schön, auch weil ich kein riesiger Fan von Relaunches bin, was gute Datenbanken/Systeme angeht. Anleitungen, Community und Datenbank für eigene Projekte.... das wollte ich nicht missen.

    LG Julia, thecookingknitter.com

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    1. Da hast Du recht, so ein Relaunch kann auch schnell in die Hose gehen...
      Liebe Grüße!

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  7. Kurz nachdem ich 2011 zum Stricken gefunden habe, fand ich glücklicherweise Ravelry (keine Ahnung mehr, wie!).
    Ich nutze vor allem die Möglichkeit, meine Projekte festzuhalten (inkl. Start- und Enddatum sowie Garn und Nadelstärke). Selbstverständlich suche ich auch Inspiration und Anleitungen dort und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, dass es sehr nützlich und interessant ist, dass man eben auch mal eine Anleitung in anderem Garn oder anderer Größe gestrickt sehen kann.
    Was ich noch fast gar nicht nutze, aber fest vorhabe, doch irgendwann mal umzusetzen, ist die Dokumention meines Stash. Zugegeben: Wenn ich andere Reden höre, habe ich einen verdammt kleinen Stash. Aber manchmal wäre es doch schön, einfach bei Ravelry nachsehen zu können, was man noch so auf Lager hat, statt in den Kisten nachzusehen.
    Es ist richtig, dass die ein oder andere Funktion (taggen, sortieren z.B.) anders und vielleicht smarter gelöst werden könnten. Aber im Großen und Ganzen ist auch gerade die Filtersuche bei Anleitungen so schön umfangreich, dass mich das nicht weiter stört.
    Ich hoffe sehr, dass sich gerade auch nicht- oder wenig-Englischsprechende nicht abschrecken lassen, Ravelry zu nutzen. Denn es MUSS einfach noch lange leben! :-)
    Liebe Grüße von einem anderen Datenbank- und Statistik-Nerd,
    Annelen.

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    1. Liebe Annelen,
      seinen Stash bei Ravelry eintragen ist tatsächlich ein zweischneidiges Schwert...man kann dadurch tolle Recherche-Features nutzen - aber muss sich gleichzeitig auch vor Augen führen, wie viel Wolle man in den letzten Jahren so angesammelt hat. Dennoch, tu es! Die Vorteile überwiegen. ;-)
      Liebe Grüße

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