Es ist peinlich genug, wenn man ein halbfertiges Projekt zum Dauer-UFO werden lässt. Da liegt es also in der Ecke und schaut einen vorwurfsvoll an. So kommt es mir zumindest manchmal vor.
Doppelt peinlich ist es, wenn man vorher so leichtsinnig war, ebenjenes Projekt in den sozialen Medien zu posten, vielleicht sogar im Rahmen eines Knitalongs. Und plötzlich schweigt man das Projekt einfach tot - in der Hoffnung, dass niemanden auffällt, das da ja noch was war...
Es gibt da aber eine Konstellation, in der die Funkstille vermutlich doch auffällt: Wenn man mit der Designerin befreundet ist und anfangs groß rumtönt, dass man jetzt eins ihrer Designs strickt. Und das ist dann die Krone der Peinlichkeit, denn ständig ist man besorgt, dass die Designerin meinen könnte, ihr Entwurf würde keinen Strickspaß bereiten oder die Anleitung sei Mist.
Wie Du Dir denken kannst, spreche ich aus Erfahrung...bei der Läusekofte von Sophia Wiik / stichfest habe ich alle Peinlichkeits-Levels durchgespielt. Und bevor ich auch nur einen weiteren Satz schreibe, möchte ich eins in aller Deutlichkeit sagen: Sophias Anleitung ist ganz hervorragend und die kleine Kofte ein absolutes heirloom piece (also etwas zum Vererben).
Koften sind Strickjacken auf norwegisch, in Fair Isle-Technik gestrickt. Sie sind auf Langlebigkeit ausgelegt und bedürfen daher vieler, vieler Arbeitsschritte, damit am Ende alle Kanten und Belege perfekt versäubert sind, die Knopfleiste nicht leiert und dazu auch nirgendwo was scheuern kann.
Viele Koften haben ein charakteristisches Pünktchen-Muster, das wohl an kleine Kriechtierchen erinnert, denn man nennt diese Jacken auch Läusekoften.
So eine wollte ich mir gerne stricken! Und damit in meiner Größe auch wirklich alles glatt geht, wollte ich das Ganze erstmal im Mini-Format üben.
Quasi wie gerufen kam da Sophias Makerist-Kurs zum Thema "Fair Isle Technik und Steek", der vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentlicht wurde. Kurs runtergeladen, Wollset bestellt und schon konnte es losgehen!
Sophia erklärt in knapp drei Stunden alle Schritte, die nötig sind, um eine perfekte Norwegerjacke herzustellen. Sie erkärt, was bei der Garnauswahl zu beachten ist (und warum), wie man eine schöne Fadenspannung beim Fair Isle-Stricken erreicht, hält beim Steeken das Händchen und beantwortet auch alle anderen Fragen, die während des Strickens aufkommen können. Sehr geduldig zeigt sie so ziemlich alle Arbeitsschritte und nebenbei lernt man auch noch dies und das über norwegische Stricktradition.
Zum Kurs gibt es außerdem eine schriftliche Anleitung, aber die ist sehr, sehr knapp gehalten - der Kurs ist wirklich dafür vorgesehen, angeschaut zu werden!
Anfangs bin ich mit dem Stricken super vorangekommen - Körper und Ärmel der kleinen Kofte hatte ich schnell geschafft und beim Stricken wahnsinnig viel Spaß.
Was dann passierte? Finishing... Gerade diese Woche habe ich im Laine Magazin (No 6) ein Interview mit Nancy Marchant gelesen, in dem sie schrieb, das Finishing aus ihrer Sicht völlig unterschätzt ist und tolle Möglichkeiten bietet. Da hat sie sicherlich recht, aber mein Ding ist es trotzdem nicht. Und bei der Kofte, das muss man leider sagen, gibt's so viel zusammenzunähen, einzufügen usw.
Das war zu viel für mich und so landete das Projekt in einem Korb - und blieb dort für 20 Monate(!) liegen. Erst kurz vor Weihnachten gab ich mir einen Ruck und habe das Projekt endlich fertiggestellt - es brauchte nur noch ein Wochenende...
Inzwischen ist die Kofte in den Besitz meiner Patentochter übergegangen und ich bin versöhnt mit dem Projekt. Ich überlege sogar schon, eine weitere herzustellen!
Den Kofte-Kurs (der zur Zeit um 50% reduziert ist) kann ich jedem, der sich noch nicht als Cardigan-Superprofi fühlt, unbedingt ans Herz legen! Wer Sophias Anleitung folgt, kann am Ende eine ganz besondere Strickjacke sein Eigen nennen - es dauert keine zwei Jahre!
Doppelt peinlich ist es, wenn man vorher so leichtsinnig war, ebenjenes Projekt in den sozialen Medien zu posten, vielleicht sogar im Rahmen eines Knitalongs. Und plötzlich schweigt man das Projekt einfach tot - in der Hoffnung, dass niemanden auffällt, das da ja noch was war...
Es gibt da aber eine Konstellation, in der die Funkstille vermutlich doch auffällt: Wenn man mit der Designerin befreundet ist und anfangs groß rumtönt, dass man jetzt eins ihrer Designs strickt. Und das ist dann die Krone der Peinlichkeit, denn ständig ist man besorgt, dass die Designerin meinen könnte, ihr Entwurf würde keinen Strickspaß bereiten oder die Anleitung sei Mist.
Wie Du Dir denken kannst, spreche ich aus Erfahrung...bei der Läusekofte von Sophia Wiik / stichfest habe ich alle Peinlichkeits-Levels durchgespielt. Und bevor ich auch nur einen weiteren Satz schreibe, möchte ich eins in aller Deutlichkeit sagen: Sophias Anleitung ist ganz hervorragend und die kleine Kofte ein absolutes heirloom piece (also etwas zum Vererben).
Koften sind Strickjacken auf norwegisch, in Fair Isle-Technik gestrickt. Sie sind auf Langlebigkeit ausgelegt und bedürfen daher vieler, vieler Arbeitsschritte, damit am Ende alle Kanten und Belege perfekt versäubert sind, die Knopfleiste nicht leiert und dazu auch nirgendwo was scheuern kann.
Viele Koften haben ein charakteristisches Pünktchen-Muster, das wohl an kleine Kriechtierchen erinnert, denn man nennt diese Jacken auch Läusekoften.
So eine wollte ich mir gerne stricken! Und damit in meiner Größe auch wirklich alles glatt geht, wollte ich das Ganze erstmal im Mini-Format üben.
Foto: Makerist
Quasi wie gerufen kam da Sophias Makerist-Kurs zum Thema "Fair Isle Technik und Steek", der vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentlicht wurde. Kurs runtergeladen, Wollset bestellt und schon konnte es losgehen!
Sophia erklärt in knapp drei Stunden alle Schritte, die nötig sind, um eine perfekte Norwegerjacke herzustellen. Sie erkärt, was bei der Garnauswahl zu beachten ist (und warum), wie man eine schöne Fadenspannung beim Fair Isle-Stricken erreicht, hält beim Steeken das Händchen und beantwortet auch alle anderen Fragen, die während des Strickens aufkommen können. Sehr geduldig zeigt sie so ziemlich alle Arbeitsschritte und nebenbei lernt man auch noch dies und das über norwegische Stricktradition.
Zum Kurs gibt es außerdem eine schriftliche Anleitung, aber die ist sehr, sehr knapp gehalten - der Kurs ist wirklich dafür vorgesehen, angeschaut zu werden!
Anfangs bin ich mit dem Stricken super vorangekommen - Körper und Ärmel der kleinen Kofte hatte ich schnell geschafft und beim Stricken wahnsinnig viel Spaß.
Was dann passierte? Finishing... Gerade diese Woche habe ich im Laine Magazin (No 6) ein Interview mit Nancy Marchant gelesen, in dem sie schrieb, das Finishing aus ihrer Sicht völlig unterschätzt ist und tolle Möglichkeiten bietet. Da hat sie sicherlich recht, aber mein Ding ist es trotzdem nicht. Und bei der Kofte, das muss man leider sagen, gibt's so viel zusammenzunähen, einzufügen usw.
Das war zu viel für mich und so landete das Projekt in einem Korb - und blieb dort für 20 Monate(!) liegen. Erst kurz vor Weihnachten gab ich mir einen Ruck und habe das Projekt endlich fertiggestellt - es brauchte nur noch ein Wochenende...
Inzwischen ist die Kofte in den Besitz meiner Patentochter übergegangen und ich bin versöhnt mit dem Projekt. Ich überlege sogar schon, eine weitere herzustellen!
Den Kofte-Kurs (der zur Zeit um 50% reduziert ist) kann ich jedem, der sich noch nicht als Cardigan-Superprofi fühlt, unbedingt ans Herz legen! Wer Sophias Anleitung folgt, kann am Ende eine ganz besondere Strickjacke sein Eigen nennen - es dauert keine zwei Jahre!
Mit welchem Projekt hast Du Dich so richtig lange rumgeschlagen? Hat es sich letzten Endes gelohnt?
xoxo Katha
Werbung (?). Den Makerist-Kurs und das Garn habe ich selbst bezahlt. Ich schreibe darüber aus echter Begeisterung.
Some things take time... Take for example this cardigan: It took 21 months to finish but ISN'T IT BEAUTIFUL? And what are 21 months compared to a lifetime of apparel pleasure? (Disregarding the fact that this cardigan is baby-sized and therefore only fits for, like, 5 minutes...)
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